Nur noch sieben unversorgte Lehrstellen-Bewerber sind im Bezirk der Elmshorner Agentur für Arbeit übrig geblieben.

Kreis Pinneberg. Diese positive Bilanz zog Agenturchef Thomas Kenntemich als Zwischenergebnis der sogenannten Nachvermittlung, die in Zusammenarbeit von Industrie- und Handelskammer (IHK) und Handwerkskammer (HWK) im Rahmen des nationalen Ausbildungspakts betrieben wurde.

Kenntemich ist ebenso wie Ulrich Grobe (IHK Elmshorn) und Christian Maack (HWK Lübeck) zuversichtlich, auch die verbliebenen Kandidaten des Bezirks (Kreise Pinneberg und Steinburg sowie der Raum Norderstedt) noch unterzubringen. Lediglich zwei Bewerber aus dem Kreis Pinneberg sind noch ohne Ausbildungsplatz.

Das für 96 junge Menschen gestartete Nachvermittlungsprogramm läuft auch in den kommenden Wochen weiter. In die Nachvermittlung wurden auch Jugendliche einbezogen, die bisher nur kurzfristig Alternativ-Angebote anstelle einer Lehre gefunden hatten. Somit lag die Zahl höher als die der verbliebenen 75 Bewerber aus dem Vermittlungsjahr.

Im vergangenen Beratungsjahr hatten sich 2935 Bewerber in der Agentur gemeldet. Das waren 604 weniger als im Vorjahr. Der Rückgang um 17,1 Prozent ist auch eine Folge der verringerten Schulabgängerzahlen. Der Kreis Pinneberg war mit 1617 Schulabgängern (minus 21,1 Prozent) am stärksten vertreten. In der Nachvermittlung stehen den Jugendlichen ohne Lehrstelle auch die berufsvorbereitenden Maßnahmen zur Verfügung. Dafür wurden im Herbst 776 neue Plätze geschaffen, die für Schulabgänger mit noch ausbaufähiger Qualifikation einen Übergang zu einer späteren erneuten Lehrstellenvermittlung schaffen. Einstiegsqualifizierung und Langzeitpraktikaplätze sind ebenfalls ein Ausweg, auf der Suche nach der zum Bewerber passenden Lehrstelle.

Kammern und Agentur haben überwiegend positive Erfahrungen mit den nachvermittelten Jugendlichen gemacht. Häufig, so Ulrich Grobe und Christian Maack, gehe es nur darum, sich flexibel für andere Berufe zu zeigen und die Bewerbungsunterlagen dem neuen Berufsziel anzupassen. Wichtig seien auch soziale Kompetenz, gutes Benehmen und angemessene Kleidung bei Vorstellungsgesprächen.

Knapp 1000 Bewerber sind als nicht vermittlungsfähig aus der Statistik herausgerechnet worden. Ihnen will die Agentur anderweitig helfen.

Generell zeichnet sich eine Trendwende ab. Künftig gehe es weniger um freie Ausbildungsplätze als um genügend Bewerber, sagte Kenntemich.