Die neue Chefin im Bauamt, Silke Faber, steht mit der Umgestaltung der City vor großen Herausforderungen.

Elmshorn. Silke Faber gibt Elmshorn ein neues Gesicht. Die 39-Jährige ist die neue Chefin des Amtes für Stadtentwicklung. Nach mehreren Personalwechseln (siehe Info-Kasten) setzt die Stadt jetzt auf eine interne Lösung. So arbeitet die studierte Architektin und Stadtplanerin bereits seit 2008 in der Verwaltung.

Die größte Herausforderung für die Hamburgerin, die zuvor in Nordhorn als Stadtplanerin tätig war, ist die Umgestaltung der Innenstadt. Nachdem im März der Architektenwettbewerb für das Sanierungsgebiet Krückau/Vormstegen abgeschlossen worden war, wird derzeit der Rahmenplan ausgearbeitet. Ein erster Entwurf hat Anfang des Monats den zuständigen Ausschuss passiert - und jetzt wird es ernst. "Wir werden Ende November die Pläne während einer öffentlichen Veranstaltung vorstellen und diskutieren", sagt die Stadtplanerin.

Der Siegerentwurf der Architekten und Landschaftsplaner aus Braunschweig sieht einen Mix aus Wohnen, Büros, Einzelhandel und Gastronomie vor. "Zwischen 400 und 600 Wohneinheiten könnten entstehen", erläutert Silke Faber. Damit wäre der neue Stadtteil die Heimat für bis zu 1500 Personen.

Kernpunkt des Konzeptes ist es, die Innenstadt über die Krückau hinaus zu erweitern und über den Buttermarkt mit dem neuen Stadtteil Vormstegen zu verbinden. Auf diese Weise wird nicht nur die Geschäftsfläche deutlich erweitert - die Stadt erhält auch ein neues, attraktives Zentrum nebst Flaniermeile und Erlebnishafen. Erste Planzeichnungen erinnern ein wenig an die Hamburger Hafencity.

Bis die Industriebrache sich zu wandeln beginnt, wartet noch viel Arbeit auf Silke Faber und ihre 18 Mitarbeiter. Neben der Beteiligung der Öffentlichkeit müssen Gespräche mit den Eigentümern erfolgen, Investoren gesucht, Fördermittel beantragt sowie ein Einzelhandels- und ein Parkraumkonzept entwickelt und einbezogen werden. Auch eine genaue Untersuchung der Altlasten in dem 18,5 Hektar großen Areal, das als Sanierungsgebiet ausgewiesen ist, muss noch abgewartet werden.

"Ich rechne damit, dass der Rahmenplan im Sommer 2010 beschlossen und das Gebiet in den folgenden zehn Jahren entwickelt wird", sagt die Stadtplanerin. Aus ihrer Sicht muss dringend mehr Werbung für das neue Areal gemacht werden. "Das wird ganz attraktiv und ist eine große Chance für die Stadt."

Nordöstlich dieses Sanierungsgebietes liegt ein weiterer Problemfall, der Silke Faber beschäftigt: der Bahnhof und sein Umfeld. Mit diesem Gebiet nimmt die Stadt am "Europan"-Architektenwettbewerb teil. "24 Arbeiten von jungen Architekten aus ganz Europa sind eingegangen", so Silke Faber weiter. Eine örtliche Jury hat drei Favoriten vorausgesucht. Wer den Wettbewerb gewinnt, gibt eine europaweite Jury im Januar bekannt. Silke Faber: "Wir sind mit den Ergebnissen sehr zufrieden." Welcher Entwurf umgesetzt werden soll, entscheidet die Politik.