Nach jahrelangem Leerstand ist für die Rellinger Schützenhalle endlich ein Mieter gefunden worden.

Rellingen. Die Bereitschaft des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und der Ortsverein Rellingen wollen das Gebäude an der Hamburger Straße zum neuen Hauptquartier ihrer Organisation machen. Schützenverein und DRK sind sich bereits weitgehend einig. Jetzt müssen seitens der Gemeinde allerdings noch die planerischen Voraussetzungen angepasst werden.

Dieses Verfahren steht für die Bauausschusssitzung am Dienstag, 20. Oktober, mit einer Änderung des Flächennutzungsplans auf der Tagesordnung. Der Knackpunkt: Die Schützenhalle im Außenbereich der Gemeinde ist bislang als "Grünfläche und Sportplatz" im F-Plan verzeichnet. Mit dieser Festsetzung waren alle Versuche der Schießsportler zum Scheitern verurteilt, den nicht mehr benötigten Fertigbau kommerziellen Nutzern zu überlassen. Nun könnte eine Umwidmung als "Fläche für den Gemeinbedarf mit sozialen Zwecken dienenden Gebäuden" den Weg für das DRK frei machen.

"Im Prinzip" hält Bauausschussvorsitzender Eckhard Schlesselmann dies für eine denkbare Lösung. Allerdings empfiehlt der CDU-Politiker, sich noch einmal mit dem Zustand der 1977 errichteten Halle kritisch auseinanderzusetzen. "Es wäre nicht gut, wenn die Bereitschaft von ihrer jetzigen notdürftigen Unterkunft in ein Sanierungsobjekt umziehen würde", warnt Schlesselmann. Deshalb gäbe es noch Beratungsbedarf.

Um die Halle auf Vordermann zu bringen, wollen die 30 DRK-Aktiven selbst Hand anlegen. Bereitschaftsführer Stefan Driemel und sein Stellvertreter Rainer Maass haben in ihren Reihen ein ganzes Team von Handwerkern, die bereit sind, die Fassade zu sanieren, Risse zu beseitigen und die erforderlichen Umbauten in der 800 Quadratmeter großen Halle vorzunehmen. "Das Dach ist dicht", sagt Driemel. Schützenvereinsvorsitzender Hartmut Klemm ergänzt: "Wir haben beim Zustand des Gebäudes mit offenen Karten gespielt."

Am liebsten würde das DRK-Team sofort loslegen. Doch der ausgehandelte Mietvertrag wird erst geschlossen, wenn die F-Plan-Änderung durch ist.

Bisher sind die Fahrzeuge und Geräte der DRK-Bereitschaft auf einem kleinen Grundstück an der Schmiedestraße nur unzureichend untergebracht. Die Einsatzwagen stehen im Freien. Im Bürocontainer lagern weitere Gerätschaften. Dort gibt es auch einen beengten Verwaltungs- und Versammlungsraum.

Wenn die Kochgruppe für Veranstaltungen die Feldküche anheizen will, passiert dies ebenfalls im Freien. "Als es beim Apfelfest wie aus Kübeln schüttete, haben wir die Erbsensuppe unter einem großen Schirm gekocht", sagt Rainer Maass.

In der Schützenhalle können die Rotkreuzler aus dem Vollen schöpfen. Geplant ist, eine 200 Quadratmeter große Fahrzeug- und Gerätehalle abzuteilen. Der restliche Raum soll für Versammlungen, Verwaltung und Lagerzwecke zur Verfügung stehen. Auch das Jugendrotkreuz wird einen Versammlungsraum bekommen. Und der Ortsverein hätte auch genug Platz für seine Treffen und Veranstaltungen.

Beim Umbau wollen sich die Rotkreuzler Zeit lassen. Bis zu drei Jahre setzt Driemel an. Zunächst soll allerdings die Fassade verputzt und ansprechend gestaltet werden. "Klar, dass wir unsere neuen Standort mit einem großen Rot-Kreuz-Symbol auf den Außenwänden kenntlich machen werden", sagt Driemel.