“Mangelhaft“ für die Stellplätze am Bahnhof, “gut“ für Wedel. Tester bewerten Flächen in Elmshorn, Tornesch, Thesdorf und Halstenbek mit “ausreichend“.

Kreis Pinneberg. Pinneberg schlecht, Wedel gut. Der ADAC hat in der Metropolregion 59 "Park & Ride"-Anlagen hinsichtlich Sauberkeit, Sicherheit, Benutzerfreundlichkeit und Kapazitäten getestet. Dabei erhielt der Parkplatz am Pinneberger Bahnhof als einziger im Kreisgebiet die Note "mangelhaft" und landete damit in der Metropolregion hinten auf Platz 53.

Die "Park & Ride"-Anlage in Wedel erhielt als einzige im Kreisgebiet ein "gut" und schaffte es immerhin auf Platz 18 der Gesamtliste. Den Zustand der Parkareale für Pendler in Elmshorn, Tornesch, Thesdorf und Halstenbek bewerteten die Tester zumindest mit ausreichend. Aber auch hier bemängelten die Prüfer fehlende Frauenparkplätze wie auch Fluchtwege und Notrufanlagen und schlechte Beleuchtung. In Halstenbek gab es Punktabzug wegen des schlechten Fußwegs zur S-Bahn-Haltestelle.

Die Pinneberger Anlage konnte nur in Sachen Sauberkeit, Öffnung rund um die Uhr und behindertengerechtem Ausbau punkten. Mächtig Abzug dagegen gab es für mangelnde Sicherheit. So gibt es auch hier keine Frauenparkplätze, keine Video- oder Personalüberwachung, keine Notrufanlagen und keine ausgeschilderten Fluchtwege. Die Parkbuchten der insgesamt 140 Stellplätze seien nicht markiert, heißt es im Testbericht, und zudem vielfach zu kurz, sodass die parkenden Autos in den Fahrweg hineinragen. Auch die missbräuchliche Nutzung wie etwa durch Dauerparker wird nicht unterbunden. Zudem bemängeln die Tester das "Wildparken" aufgrund der zu geringen Anzahl an Stellplätzen. Dadurch würden Fahrgassen durch Fahrzeuge verstellt. Außerdem kritisierten die ADAC-Experten die schlechte und teils verblichene Beschilderung.

Mit ihrer Bewertung treffen die Tester ins Schwarze. Es sei jeden Morgen ein einziger Stress, einen freien Platz zu finden, meint Heidi Winter (47) aus Pinneberg. "Ganz oft parke ich tatsächlich irgendwo am Rand, wo ich dann nur hoffe, niemanden zu behindern", sagt die in Hamburg beschäftigte Kauffrau.

Leonhard Hoppe aus Forchheim in Oberfranken ist zu Besuch in Pinneberg. Er parkt derzeit täglich auf der P & R-Anlage am Bahnhof: Der Bundeswehrsoldat sieht die Situation ein wenig lockerer. "Es ist ganz okay hier. Ab Mittag finde ich fast immer einen Platz." Aber: "Es ist auf jeden Fall zu eng hier. Mit einem größeren Auto kommen sie wegen der Wagen, die in die Fahrgasse ragen, kaum durch", sagt der Bundeswehrsoldat.

Die Park & Ride-Anlage in Wedel befindet sich in einem Parkhaus. Sie erhielt von den Testern 70 von 100 Punkten - vor allem für die Kriterien Sauberkeit, Sicherheit, Ausbau, Öffnungszeiten, Beschilderung und Serviceeinrichtungen.

Interessant: Alle mäßig bis schlecht bewerteten Parkplätze werden von Kommunen betrieben, jene mit Prädikat "sehr gut" werden bis auf eine Ausnahme von Servicebetrieben gemanagt, die aus der Verwaltung ausgelagert wurden.

Für Pinnebergs Bürgermeisterin ist das schlechte Abschneiden ihrer Anlage besonders unerfreulich. Kristin Alheit sieht aber derzeit im kommunalen Haushalt keine Möglichkeit, das Areal für Pendler auszubauen. "Die Stellplätze werden nicht nur von Pinnebergern genutzt. Möglicherweise kann man sich die Kosten für eine Erweiterung mit den Umlandgemeinden teilen".