Internet, Telefon und Fernsehen - in Quickborn wird bald mit Höchstgeschwindigkeit kommuniziert.

Quickborn. Quickborn will dem guten Beispiel aus der Nachbarstadt Norderstedt folgen und seinen Firmen und Bürgern ein flächendeckendes Glasfasernetz zur Verfügung stellen, das Internetsurfen in Höchstgeschwindigkeit möglich macht. Die Geschäftsführung der Quickborner Stadtwerke hat dem Aufsichtsrat jetzt ein Konzept vorgestellt, dass Investitionen in Höhe von rund zehn Millionen Euro in den nächsten fünf Jahren vorsieht. Dort ist der Vorschlag positiv aufgenommen worden. Nun erwartet Werkleiter Uwe Timm auch ein positives Signal aus der Politik. "Es wird nur klappen, wenn alle voll dahinter stehen.

Erste Reaktionen bestätigen dies. Erster Stadtrat Klaus H. Hensel (CDU) sagt: "Das wäre eine Bereicherung für unsere Stadt. Glasfaserkabel ist heute ein Wirtschaftsfaktor. Norderstedt hat da den richtigen Riecher gehabt. Es muss sich nur rechnen." Und SPD-Fraktionschef Jens-Olaf Nuckel sagt: "Wir sind schon immer dafür gewesen. Wir können das nur begrüßen."

Schon vor vier Jahren gab es Überlegungen, wie in Henstedt-Ulzburg, Neumünster, Hamburg, Alveslohe und Ellerau mit der Norderstedter Stadtwerke-Tochter "wilhelm.tel" zu kooperieren. Seinerzeit scheiterte dies daran, dass Norderstedt Vorverträge von rund einem Drittel der Haushalte forderte. Das ist jetzt vom Tisch.

Auslöser sind zahlreiche Anfragen von Firmen, die sich zu gerne in Quickborn ansiedeln würden, aber unbedingt schnelle Internetverbindungen für ihren Datentransfer benötigen. Vor allem im Gewerbegebiet Halenberg an der A7 werde dies gefordert, berichtet Timm. Deshalb investierten die Stadtwerke Quickborn jetzt 200 000 Euro, um von der AKN-Trasse ein Glasfaserkabel, das bis nach Norderstedt reicht, zur Autobahn zu legen. Ende des Jahres könnten die Firmen dort an das Highspeed-Kabel angeschlossen werden. Timm: "Es ist doch längst eine Selbstverständlichkeit geworden, dass ein Haus an Wasser, Strom und Gas angeschlossen ist. Heute müssen wir diesen Komfort unseren Bürgern auch mit einem hochmodernen Telekommunikationsnetz bieten."

Geplant sei, dass Quickborn für die Erdverkabelung und Hausanschlüsse sorgt. Für den Vertrieb soll wie in Norderstedt ein stadteigenes Tochterunternehmen gegründet werden. Die Produkte - Telefon, digitales Fernsehen und Hörfunk mit 160 Programmen und Internet mit bis zu 100 Megabit pro Sekunde - würde Quickborn dann von "wilhelm.tel" beziehen.

Wenn grünes Licht gegeben wird, könnten die Arbeiten im Frühjahr 2010 beginnen, erklärt Timm. Angefangen werden soll in der Innenstadt. Dort brauchten nicht einmal mehr die Straßen aufgegraben werden. "Wir haben da schon Leerrohre verlegt, in die die Glasfaserkabel nur noch eingeblasen werden müssten", erklärt Timm. "Wenn wir eine Anschlussquote von 60 Prozent der 8000 Haushalte erreichen, rechnet sich das." In Norderstedt sind 85 Prozent der Haushalte Kunden bei "wilhelm.tel", das nach zehn Jahren mit knapp drei Millionen Euro die Hälfte des Stadtwerkegewinns ausmacht.