Ob beim Fräsen, Brötchen verkaufen oder Reisende beraten, die jungen Leute gehen engagiert ihre Aufgabe an.

Kreis Pinneberg. Kurz vor Feierabend muss die Arbeitshalle von Sägespäne und Holzresten gesäubert werden. Maximilian Klemsen (16) macht aber auch das nicht ungern. Seit dem 1. August ist der Quickborner Lehrling bei der Tischlerei Spinzig in Ellerau beschäftigt. "Das gehört zu dem Job eben dazu", sagt er fröhlich mit einem Achselzucken und schnappt sich den Besen.

Maximilian ist einer von fast 500 Berufsanfängern, die allein im Handwerk im Kreis Pinneberg einen Ausbildungsplatz bekommen haben. Viele von ihnen haben wie er Anfang August ihre Lehrstelle angetreten, weitere werden zum 1. September folgen. Die jungen Leute haben bei ihrem Start ins Berufsleben interessante Erfahrungen gemacht.

Maximilian hat seine ersten Tage mit großer Freude bestritten. "Ich bin sehr gerne mit den Kollegen unterwegs auf Montage. In meiner ersten Woche war ich dabei, wie wir in der Elbchaussee in Hamburg eine Bibliothek eingerichtet haben", erzählt er. "Das war sehr spannend. Ich lerne fast täglich Neues dazu: Gestern habe ich beispielsweise zum ersten Mal gefräst."

Schleifen, bohren, fräsen: Der Quickborner wusste, was in der dreijährigen Ausbildung auf ihn zukommt. Während der Schulzeit hat er zwei Praktika im Betrieb Spinzig absolviert. "Da habe ich gemerkt, wie viel Spaß mir die Arbeit als Tischler macht. Das hätte ich nie gedacht", sagt er. "Ich habe vorher ein Praktikum bei einer Bank gemacht, weil meine Familie in dem Bereich tätig ist. Aber das hat mir nicht so zugesagt."

Auch Patricia Machura (19) aus Pinneberg kam über ein Praktikum zu ihrer Ausbildungsstelle. "Eine Freundin arbeitet bei der Bäckerei Dwenger und gab mir den Tipp, mich dort zu bewerben", sagt sie. Patricia bekam einen Praktikumsplatz in der Filiale in Halstenbek, und bereits nach zwei Tagen hatte sie eine Zusage für eine Ausbildung, die sie nun im August in der Filiale im Pinneberger Fahltskamp begann. "Kassieren, Snacks zubereiten, Warenbestände überwachen und Bestellungen vornehmen, das gehört zu meinen Aufgaben."

Für die junge Mutter einer zweijährigen Tochter besonders erfreulich: "Bei Dwenger kann ich eine Teilzeitausbildung machen. Ich arbeite nur 25 Stunden pro Woche hier und werde ab September einen Tag die Berufsschule besuchen. Nach so einer Ausbildung, zumal hier in der Gegend, habe ich lange gesucht. Es war mir sehr wichtig, dass ich genug Zeit für meine Tochter Amira habe", sagt sie.

Ulrike Tesch (20) aus Hamburg hat nicht lange suchen müssen. "Ich habe nur zehn Bewerbungen hier in der Region geschrieben", sagt sie. Nun wird sie seit 1. August im Reisebüro Globetrotter in Halstenbek zur Reiseverkehrskauffrau ausgebildet. "Ich wollte auf jeden Fall etwas im Bereich Tourismus oder Reisen machen, aber die Tätigkeiten im Hotel haben mir nicht so zugesagt. Das Kaufmännische liegt mir mehr", erklärt die junge Frau.

In ihren ersten Tagen im Reisebüro hat sie Reiseunterlagen zugestellt, mit Kunden gesprochen und Bahnfahrkarten verkauft. "Bald werde ich auch Reisen verkaufen und Kundengespräche führen", sagt sie. Zudem wird sie im Laufe ihrer Ausbildung Büros mit anderen Schwerpunkten kennen lernen.

Auch Tischler Maximilian wird noch viel lernen. Denn eines bedauert er schon ein wenig: "Im ersten Lehrjahr darf man leider noch nicht an die großen Maschinen und Sägen, zum Beispiel zum Zuschneiden des Holzes", sagt er. Bis dahin wird er deshalb noch häufiger mit dem Besen vorliebnehmen müssen.