Ebbe und Flut gibt es nicht im Krupunder See. Doch der Wasserstand ist auf lange Sicht durchaus Schwankungen unterworfen. Gab es bis vor wenigen Jahren noch Sorge, das Halstenbeker Naturidyll könnte zum Tümpel verkommen, so staunten Besucher wie Angler bis zum Frühjahr noch über einen ungewöhnlich hohen Seewasserspiegel. Solche Veränderungen sind nach Worten von Reiner Melcher ganz normal. Der Vorsitzende des Angelvereins hat jetzt allerdings wieder einen geringfügigen Rückgang festgestellt. Melcher vermutet einen Zusammenhang mit Grundwasserentnahmen in Hamburg-Schnelsen. Beweisen kann er diese Theorie allerdings nicht. Infolge des sinkenden Seespiegels kommt am Ufer allmählich wieder ein größerer Strandstreifen zum Vorschein. Das Sandufer ist noch ein Überbleibsel aus den 50er-Jahren, als sich im See noch das Strandbad Krupunder befand. Trotz des offiziellen Badeverbots nutzen auch jetzt noch Besucher die Gelegenheit zur Abkühlung. Was Melcher ärgert: Seitdem der Strand enger geworden ist, gehen manche Erholungssuchende daran, sich ohne Rücksicht auf die Natur einfach eine Liegefläche freizuschneiden. Dazu werden dann die am Ufer wachsenden Erlen und Weiden einfach rigoros zurückgestutzt.

Der Sportanglerverein mit seinen 70 Mitgliedern hat im Pachtvertrag mit der Gemeinde vereinbart, dass sich die Angler um die Pflege der Uferzonen kümmern und das Seerevier beaufsichtigen. Dafür fiel die Pacht etwas niedriger aus.