Jeder dritte Haushalt in der ländlichen Region im Kreis ist unterversorgt, was das Angebot des Internets angeht.

Kreis Pinneberg. Dieses Ergebnis offenbarte jetzt die Untersuchung des Kreises Pinneberg zur Breitbandversorgung. Die Ortschaften Langeln, Bilsen und Hemdingen sind sogar fast komplett abgeschnitten vom digitalen Netz. Jedenfalls steht dort für mehr als 90 Prozent der Bevölkerung keine Verbindung mit einer Datengeschwindigkeit von mindestens einem Megabit pro Sekunde zur Verfügung, heißt es in der Studie.

Voll versorgt mit Breitbandverbindungen sind demnach nur die Städte Elmshorn, Uetersen, Schenefeld und Wedel sowie die Dörfer der Haseldorfer Marsch.

Die Gutachter haben die Daten einer Umfrage ausgewertet, an der sich 4700 Bürger und 800 Betriebe beteiligten. Drei Viertel der Bürger und jeder zweite Betrieb in den unterversorgten Regionen fordern eine bessere Internetverbindung, lautet ein weiteres Untersuchungsergebnis.

Doch das ist nur eingeschränkt möglich, erläuterte Rainer Helle, zuständiger Referatsleiter aus dem Wirtschaftsministerium in Kiel, jetzt bei der Vorstellung der Studie im Kreishaus. Das strenge Wettbewerbsrecht der Europäischen Union lasse nur unter bestimmten Voraussetzungen finanzielle Förderung zu. Nur dann, wenn die Lücke zwischen den Anschlusskosten und dem Ertrag aus der Verbindung weniger als 200 000 Euro betrage, könne die Kommune Zuschüsse in Höhe von 75 Prozent der Kosten erwarten. Dabei muss der Netzbetreiber allerdings sicherstellen, dass auch Mitbewerber die Glasfaserkabel nutzen könnten. Die zweite Finanzierungsvariante lässt Zuschüsse für den Bau von so genannten Leerrohren zu, in die die Glasfaserkabel gleich mitverlegt werden. Dabei liege die Höchstgrenze der Bezuschussung vom nächsten Jahr an bei 500 000 Euro. 300 Gemeinden des Landes seien beim Internet technisch unterversorgt, sagte Helle. "Wenn wir 70 Prozent der betroffenen Gebäude an das Glasfasernetz anschließen wollten, kostet uns das eine Milliarde Euro für Schleswig-Holstein." Bei einer Anschlussquote von 90 Prozent der Wohnungen würden die Kosten auf drei Milliarden Euro steigen, sagte er. Landesweit stehen aber nur Fördergelder von zehn Millionen Euro zur Verfügung.