28-jähriger Pinneberger fast genesen. Die drei Verdachtsfälle haben sich am Abend nicht bestätigt.

Kreis Pinneberg. Nach der Erkrankung eines 28-jährigen Pinnebergers an der Mexiko-Grippe gab es gestern kreisweit drei weitere Verdachtsfälle. Der Mann und die zwei Frauen, darunter die Freundin des infizierten 28-Jährigen, wurden ebenfalls auf der Isolierstation des Klinikums Wedel behandelt. Nachdem ein Schnelltest bei den drei Personen negativ verlief, gab es am Abend nach einem genaueren Test Entwarnung..

Dr. Keihan Ahmadi-Simab, Chefarzt der Inneren Abteilung des Klinikums, warnt unterdessen vor einer Hysterie. "Das ist sehr gut behandelbar, die Krankheit zieht meist völlig komplikationslos vorüber." So sei der 28-jährige Pinneberger, der sich auf einer USA-Reise angesteckt habe, nach einer Behandlung mit Tamiflu inzwischen fast beschwerdefrei. "Er hat kein Fieber, isst normal und schaut Fernsehen."

Der Mann ist am Donnerstag nach einer zehntägigen USA-Reise aus New York zurückgekehrt. Am Wochenende setzten dann Beschwerden wie Schnupfen, Halsschmerzen sowie Fieber ein, am Montag wurde er auf die Isolierstation in Wedel eingeliefert.

Seine fünf Jahre jüngere Freundin hatte ihn auf dem USA-Trip begleitet. "Sie hat keine Krankheitssymptome", betont Dr. Ahmadi-Simab. Jedoch mache sie sich nach der Erkrankung ihres Partners große Sorgen, sei daher vorsorglich aufgenommen und prophylaktisch mit Tamiflu behandelt worden. Heute darf sie die Klinik wieder verlassen.

Gleiches gilt offenbar auch für die zwei weiteren Patienten. Bei ihnen soll es sich um einen Mann und eine Frau aus dem Kreis handeln. "Sie hat Grippesymptome, er weist Anzeichen einer Magen-Darm-Grippe auf", so der Chefarzt. Beide hätten angegeben, in den vergangenen Tagen mit einem eventuell an Mexiko-Grippe leidenden Bekannten Kontakt gehabt zu haben. Die beiden Tests ergaben jedoch, dass es sich hier lediglich um "normale" Grippeerkrankungen handelt. Bereits in den vergangenen Wochen hat es laut dem Mediziner drei Verdachtsfälle gegeben, die sich ebenfalls nicht bestätigten.

Der Nachweis des A/H1N1-Virus erfolgt als Schnelltest durch einen Abstrich in Rachen oder Nasenhöhle oder später durch einen genaueren, sogenannten PCR-Test. Die Ansteckungsgefahr bei der Neuen Influenza besteht zehn Tage - und zwar vom Auftreten der ersten Symptome an gerechnet. Diese Zeit wird der Pinneberger noch im Klinikum Wedel bleiben müssen.

Die dortige Isolierstation ist die zentrale Einrichtung für den ganzen Kreis, sie wurde vor acht Wochen speziell für das Auftreten von Mexikogrippe-Fällen eingerichtet. Die vom übrigen Klinikbetrieb abgetrennte Station liegt im dritten Stock des Hauptgebäudes, sie verfügt über einen eigenen Zugang und 16 Betten. Im Extremfall kann sie auch auf 20 Betten aufgestockt werden. Die dort eingesetzten Ärzte und Schwestern arbeiten in kompletter Schutzkleidung, um sich nicht anzustecken.