Schulleiter erleichtert: “Damit können vier neue Klassenräume mit je 60 Quadratmetern Größe gebaut werden.“

Barmstedt

Monatelang fühlten sich die Eltern, Schüler und Lehrer des Carl-Friedrich-von-Weizsäcker-Gymnasiums von den kommunalen Entscheidungsträgern in Barmstedt nicht ausreichend unterstützt. Nun kommt ihnen das Schulbauprogramm des Kreises Pinneberg zu Hilfe und kann die Raumnot an der Oberschule bis Ende 2010 beenden. 344 341 Euro bewilligt der Schulausschuss des Kreistages dafür, sofern sich die Stadt mit etwa 120 000 Euro daran beteiligt.

Mit diesen Finanzmitteln müssten vier neue Klassenräume mit jeweils etwa 60 Quadratmetern Größe gebaut werden können, glaubt Schulleiter Wolf-Rüdiger Salbrecht. "Wir sind heilfroh, dass es jetzt doch noch klappt."

Das sah lange Zeit nicht so aus. Schon vor zweieinhalb Jahren hatte Salbrecht die Stadtverwaltung auf die bevorstehende Misere aufmerksam gemacht. Denn das jüngste Gymnasium im Kreis Pinneberg ist zwar erst vor zwölf Jahren gebaut worden. Aber das Raumprogramm stammte aus den 70er-Jahren, erklärt Salbrecht. Viele Räume seien für den Kursunterricht mit einer geringeren Zahl an Schülern geplant worden. Doch diese Kurse gibt es jetzt nicht mehr. Durch die neue Profiloberstufe und die verbindliche Einführung des Turbo-Abiturs in acht statt neun Jahren werde es immer mehr Klassen mit knapp 30 Schülern geben, berichtet der Schulleiter.

Zurzeit seien dies sechs von 27 Klassen, die so voll besetzt sind. Nächstes Jahr würden es bereits zehn von 30 Klassen sein, weiß der Schulleiter aus der Zahl der Neuanmeldungen (84) für dieses Jahr. Derzeit werden an der Barmstedter Oberschule 840 Schüler von 58 Lehrern unterrichtet.

Sechs Klassenräume waren aber nur für jeweils 20 Schüler konzipiert. Diese Räume sind nun für den Unterricht kaum noch zu gebrauchen, sagt Salbrecht. "Wir haben bei zweien dieser Mini-Räume jetzt die Zwischenwand rausgenommen. Andere Räume werden als Lehrerzimmer und Oberstufen-Raum genutzt."

Als sich der Schulträger zu dieser Misere trotz mehrmaliger Aufforderung bis Ende 2008 nicht rührte, nahmen die Eltern das Heft in die Hand. Im Januar luden sie die Politiker zum Gespräch und präsentierten ihren Lösungsvorschlag: Vier Container sollten die Raumnot lindern helfen. Dies lehnten die Politiker wegen der 50 000 Euro Mietkosten im Jahr als zu teuer ab, erinnert sich Elterbeiratsvorsitzende Gudrun Sommer. Dank des Kreisförderprogramms ist die Containerlösung nun nicht mehr nötig.