Mehr als 40 Organisationen haben sich angeschlossen und unterstützen den Aufruf zur Gegendemonstration.

Pinneberg

Sie eint ein Ziel: Den Rechten darf nicht die Stadt überlassen werden! In Pinneberg hat sich jetzt ein starkes Bündnis von Personen zusammengefunden, das über alle Partei-, Vereins- und Verbandsgrenzen hinweg zum Widerstand gegen die für den 6. Juni geplante Neonazi-Demo aufruft. "Wir wollen erreichen, dass diese Personen gar nicht erst in die Stadt gelangen", so der IG Metall-Funktionär und Sprecher des Bündnisses, Uwe Zabel.

Zuallererst setzen Zabel und seine Mitstreiter auf ein Verbot der Nazi-Demo. "Wir fordern den Landrat auf, diese Kundgebung sofort zu untersagen", so Zabel weiter. Nach seinen Angaben wohnen entlang der von den Rechtsradikalen angemeldeten Route etwa 300 Gewerkschaftsmitglieder, viele davon mit Migrationshintergrund. Schon der Angriff der Neonazis auf die Gewerkschaftskundgebung am 1. Mai in Itzehoe zeige, dass diese Seite vor Gewalt nicht zurückschrecke.

Mehr als 40 Organisationen haben sich inzwischen dem Bündnis angeschlossen und unterstützen den Demonstrationsaufruf der jüdischen Gemeinde. Treffpunkt soll am 6. Juni um 11.30 Uhr an der Ecke Bahnhofstraße/Rockvillestraße sein. "Wir rechnen mit 1000 bis 5000 Teilnehmern. Je mehr, desto besser", so Zabel weiter. Er hat inzwischen Kontakt zu den Gewerkschaftskollegen von Transnet und Ver.di aufgenommen, die für Mitarbeiter von Busunternehmen und Bahnen zuständig sind. Zabel: "Die Neonazis werden mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen. Unser Ziel ist, dass sie keiner transportiert."

Zu den Unterstützern gehören auch die beiden Pröpste Thomas Drope und Kurt Puls, die Pinneberger Christuskirchengemeinde, das Friedensnetzwerk sowie die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN). Die Ratsversammlung Pinneberg sowie der Kreistag haben bereits Resolutionen gegen den rechten Besuch verabschiedet. Auch Vertreter unterschiedlicher Parteien sind mit im Boot, so etwa der erste stellvertretende Kreispräsident Dietrich Anders (SPD). Seine Idee: "Je mehr Aktivitäten in der Stadt an diesem Tag stattfinden, desto notwendiger wird die Genehmigungsbehörde zu prüfen haben, ob der Aufmarsch der Neonazis nicht verboten werden muss, um Sicherheit und Ordnung zu gewährleisten." Daher will Anders ab 11 Uhr ein Fußallturnier auf der Drosteiwiese organisieren, bei dem Vertreter aus Politik und Kirche gegeneinander antreten.