Bereits Anfang des vorigen Jahrhunderts hatte Wedel Verkehrsprobleme. Weil die Pferdefuhrwerke Schwierigkeiten hatten, die steile und kurvige Mühlenstraße hochzukommen, plante man 1914 eine Begradigung über Schulstraße und Jungfernstieg.

Alles war beschlossene Sache - gebaut wurde aber nicht. "Hätten die das damals gemacht, wäre uns heute einiges erspart geblieben", so Stadtplaner Joachim Busch. Ende der 30er-Jahre gab es einen weiteren Anlauf, die Mühlenstraße zu entschärfen, aber erst nach dem Krieg wurde die Sache stärker angegangen, in den 60er-Jahren mangels Geld die damalige Südumgehung der Altstadt allerdings nicht gebaut.

SPD und CDU bekundeten zwar immer den Wunsch nach der Straße, trieben ihn jedoch nicht in letzter Konsequenz voran - die FDP und eine Initiative von Anwohnern der geplanten Trasse hielten erbittert dagegen.

Ihre Argumente: Die Altstadt wird von der Marsch durch die Straßenschneise getrennt und der Verkehrsstau in der Mühlenstraße und am Marktplatz lediglich an den Rathausplatz und auf den Rosengarten verlagert.

Vor rund sieben Jahren schlossen sich die Christdemokraten diesen Argumenten an, und so wechselten die Mehrheiten, die jetzt gemeinsam mit FDP und den Grünen gebildet werden. (fr)