Vier Jahre hat Kristin Alheit die Verwaltung der Stadt Pinneberg geführt. Im Frühjahr 2008 war die heute 44 Jahre alte Verwaltungsjuristin und zweifache Mutter mit absoluter Mehrheit von den Pinnebergern zur Bürgermeisterin gewählt worden.

Die Nachricht, dass Kristin Alheit nun ins Kabinett Albig nach Kiel geht, ist mit Blick auf ihre Pinneberger Zeit keine Überraschung. Schon als die Bürgermeisterin kurz nach der Wahl von ihrem Versprechen Abstand genommen hatte, nach Pinneberg zu ziehen, ahnten die Bürger, dass sich die SPD-Frau in dieser Stadt nicht heimisch fühlen wollte, dass das Amt für Kristin Alheit eine Station auf dem Weg nach oben war.

Bestätigt wurden die Bürger in dieser Ahnung, als Kristin Alheit während der Hamburger Bürgerschaftswahl als Kandidatin für das Schattenkabinett von Olaf Scholz zur Diskussion stand und sie sich als Beisitzerin in den schleswig-holsteinischen SPD-Landesvorstand wählen ließ.

Aus den Reihen der Pinneberger SPD kommen jetzt erwartungsgemäß Sätze, aus denen Stolz über die Berufung Alheits und Bedauern über ihren Weggang klingen. Vorhersehbar auch die Reaktionen aus den anderen politischen Lagern. Alheits Bilanz sei enttäuschend, sie habe ihre Verwaltung nicht im Griff gehabt und zudem Kungelpolitik betrieben.

Was bleibt von vier Jahren Kristin Alheit in Pinneberg? Das Bild von einer Frau, die als eine der ersten Amtshandlungen einen Computer auf dem Schreibtisch im Bürgermeisterbüro installierte, die sich durch Altlasten in Aktenschränken kämpfte, über unbezahlte Rechnungen in einen Finanzskandal stolperte, die - im Gegensatz zu ihrem Vorgänger - stets vorbereitet an Sitzungen teilnahm. Es bleibt das Bild von einer Frau, die sich den Kita-Ausbau in Pinneberg auf die Fahnen schreiben kann, die die Stadt hoch verschuldet übernahm und noch höher verschuldet hinterlässt, die aber der Stadt Pinneberg durch ihre überregionale Präsenz auch mehr Profil auf der politischen Landkarte Norddeutschlands gegeben hat. Es bleibt das Bild von einer Frau, die gern lacht, sich aber nicht von Emotionen leiten lässt, die kalkuliert handelt, der es um die Sache geht. Und Sache lautet in diesem Fall ganz simpel: Karriere.