Den Kreis Pinneberg holt wieder mal seine Vergangenheit ein. Längst trauern Politiker und Kaufleute der Kreisstadt Pinneberg den kaufkräftigen Mitarbeitern der Kreisverwaltung nach, die jetzt in Elmshorn arbeiten, einkaufen und zu Mittag essen.

Doch das ursprünglich beschlossene Vorhaben, die Kreisverwaltung in Pinneberg neu bauen zu lassen und das Gebäude langfristig zu mieten, ist immer noch nicht ad acta gelegt. Der ehemalige Vertragspartner hatte den Kreis auf 2,7 Millionen Euro Schadensersatz verklagt und Strafanzeigen gegen leitende Mitarbeiter der Kreisverwaltung gestellt. In erster Instanz obsiegte der Kreis zwar. Doch das stellt sich nun als Pyrrhussieg heraus. Denn das Oberlandesgericht hat nun festgestellt, dass dem Kreis überhaupt kein Schaden entstanden ist und rät dringend dazu, einen außergerichtlichen Vergleich zu schließen.

Das hieße, der Kreis ginge leer aus und müsste obendrein Gerichts- und Anwaltskosten in beträchtlicher Höhe tragen. Den Kreispolitikern wird nichts anderes übrig bleiben, als dem Vergleich zuzustimmen. Denn nur so kann er die Strafanzeigen gegen die damalige Verwaltungsspitze abwenden, die durchaus Aussicht auf Erfolg hätte. Die Lehre aber sollte sein, diese vermeintlich so lukrativen Partnerschaftsprojekte mit privaten Investoren lieber doppelt und dreifach zu prüfen, bevor sie den Steuerzahler im Nachhinein teuer zu stehen kommen.