Die Kreispolitik hat sich wieder mal nicht mit Ruhm bekleckert. Da wird eine hoch qualifizierte Kandidatin, die sich unter 37 Bewerbern als die geeignetste herausgestellt hat, mit fadenscheinigen Begründungen von der CDU/FDP-Mehrheit abgelehnt. Und nicht nur das. Die Person wird nicht einmal mehr angehört, obwohl sie extra von der CDU eingeladen wurde und zwei Stunden vor der Tür auf ihre Vorstellung wartete. Das ist beschämend und zeigt die provinzielle Denkweise mancher Kreispolitiker.

Dass ihr SPD-Parteibuch bei der Ablehnung von konservativer Seite keine Rolle gespielt haben soll, wie jetzt behauptet wird, ist unglaubwürdig. Natürlich wäre es der bürgerlichen Koalition ein Dorn im Auge, wenn die nach dem Landrat wichtigste Position in der Kreisverwaltung an eine einflussreiche Genossin vergeben würde. Zumal es in öffentlichen Ämtern üblich ist, verdiente Parteigänger mit Pöstchen zu belohnen. Das gilt für beide Volksparteien ganz genauso. Auch der nun geschasste Ex-Minister Norbert Röttgen wird da bestimmt keine Ausnahme machen.

Im Kreis Pinneberg war es zuletzt Joachim Naumann, der als einflussreicher CDU-Mann und Ex-Bürgermeister den Job des Geschäftsführers der Beschäftigungsgesellschaft BQG erhielt. Bei der WEP spielten für die SPD und den damaligen Landrat noch andere Dinge eine Rolle. Aber hier geht es um Jugend- und Soziales für den gesamten Kreis. Da sollte allein die Qualifikation eine Rolle spielen.