Willkommen in Elmshorn: Die Stadt plant ein jährliches Einbürgerungsfest für Migranten, die sich mit deutschem Pass an der Krückau niederlassen.

Kreis Pinneberg. Im Kreis Pinneberg hat die Zahl der Einbürgerungen von ausländischen Mitbürgern den höchsten Stand seit zehn Jahren erreicht. 2011 erhielten 473 Personen die deutsche Staatsbürgerschaft. Der deutsche Pass wird immer beliebter. 2002 erhielten lediglich 347 Einwanderer im Kreis Pinneberg einen deutschen Pass.

Die meisten Neudeutschen wohnen in Elmshorn. Die Stadt kommt auf durchschnittlich 80 Einbürgerungen pro Jahr - mit weitem Abstand gefolgt von Pinneberg und Wedel.

Elmshorn ist stolz auf diese Zahl und will deshalb seine Neuankömmlinge künftig mit einem Einbürgerungsfest begrüßen. "Die Idee stammt aus dem Integrationskonzept, das wir 2009 beschlossen haben", sagt Brigitte Schrammeck (FDP), Vorsitzende des Ausschusses für Gleichstellung, Soziales und Sicherheit. Sie hatte während einer der jüngsten Sitzungen den Antrag eingebracht, ab 2013 ein derartiges Fest auszurichten. "Ich freue mich, dass der Antrag einstimmig verabschiedet worden ist", sagt Schrammeck weiter.

Inzwischen gibt es auch schon einen Termin für die Einbürgerungsparty im Februar 2013. "Wie wir feiern, ob an einer Kaffeetafel oder mit Sektempfang, müssen wir noch ausarbeiten", sagt die FDP-Politikerin. Auch müsse noch ein entsprechender Haushaltsposten geschaffen werden. Zunächst kalkuliere man mit einem Betrag von 1000 Euro. Brigitte Schrammeck: "Unser Ziel ist es, ein solches Fest zu einer jährlichen Tradition zu machen."

Das Elmshorner Einbürgerungsfest soll die Zeremonie des Kreises ergänzen

Es solle Teil einer Willkommenskultur werden, sagt Schrammeck. "Die ausländischen Mitbürger verfügen über viel Potenzial. Das zu heben, wird uns eine große Freude sein."

Das Fest solle keine Riesenveranstaltung werden. "Es soll aber dazu beitragen, dass sich die ausländischen Mitbürger näher kennenlernen und dass sie in Kontakt mit Stadtverwaltung und Politik kommen." So stellt sich Schrammeck vor, dass etwa die Bürgermeisterin oder der Bürgervorsteher ein paar Worte sagen, dass es etwas zu Essen und auch ein kleines musikalisches Rahmenprogramm geben wird. Wahrscheinlich wird die Veranstaltung im Kollegiumssaal des Rathauses stattfinden. Das Elmshorner Einbürgerungsfest soll als Ergänzung der Zeremonie dienen, die der Kreis Pinneberg bereits seit 2005 veranstaltet.

"Wir laden die Personen, die eingebürgert werden, zur Übergabe der Urkunde in einem feierlichen Rahmen ein", sagt Michael Bethke, der Chef der Ausländerbehörde des Kreises Pinneberg. In diesem Jahr sind noch zwei Termine vorgesehen - im August sowie im Dezember. Bethke: "Die Zeremonie ist Teil des Einbürgerungsverfahrens."

Dort erhalten die Einbürgerungswilligen die Urkunden, die sie als deutsche Staatsbürger ausweisen, persönlich überreicht.

Einbürgern lassen kann sich, wer mindestens acht Jahre in Deutschland lebt, sich straffrei verhalten hat, ausreichende Deutschkenntnisse nachweisen und für seinen Lebensunterhalt sorgen kann. Außerdem gilt es, einen Einbürgerungstest zu bestehen, den im Kreis Pinneberg die Volkshochschulen in Pinneberg, Wedel und Elmshorn anbieten. Der Test besteht aus 310 Fragen. Davon werden 33 Fragen gestellt. Bestanden hat, wer nach dem Multiple-Choice-Verfahren mindestens 17 Fragen richtig beantwortet.

Die Zahl der Einbürgerungen im Kreis Pinneberg steigt kontinuierlich

Viele, die jetzt den deutschen Pass erhalten haben, brauchten keine Prüfung mehr abzulegen, sagt Bethke. Wer etwa in Deutschland einen Schulabschluss bestanden hat, kann bereits damit seine Kenntnisse der Sprache und der Geschichte des Landes nachweisen. Bei Kindern prüft der Kreis die Schulzeugnisse und verzichtet bei guten Noten - insbesondere im Fach Deutsch - auf den Test.

Die Gebühr für das Ablegen des Tests beträgt 25 Euro. Wer den deutschen Pass haben möchte, muss allerdings deutlich mehr zahlen. Pro Einbürgerung werden 255 Euro fällig. Möchte sich eine große Familie einbürgern lassen, kommt da schnell ein hoher Betrag zusammen. "Die Gebühren legen nicht wir fest, sie gelten bundesweit", sagt Michael Bethke. Trotz der hohen Kosten hat sich die Zahl der Einbürgerungen im Kreis Pinneberg in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesteigert. 2005 waren es noch 339 Personen, die Deutsche wurden. 2008 wurde die Grenze von 400 Einbürgerungen überschritten, 2011 mit 473 Neudeutschen das Zehn-Jahres-Hoch erreicht.

Unter den Nationalitäten liegen, was die Einbürgerungen betrifft, die Einwanderer aus der Türkei an erster Stelle. Es folgen Serben, Angehörige der russischen Föderation, Polen sowie Iraner. Aber auch Menschen aus sehr fernen Ländern haben im Kreis Pinneberg einen deutschen Pass beantragt. So hat dieses Jahr ein Australier die deutsche Staatsangehörigkeit angenommen.