Je kleiner der Ort, desto größer die Ideen. Bullenkuhlen, das mit nur 360 Einwohnern kleinste Dorf im Kreis Pinneberg, wartet mit dem ersten Betrieb auf, der gentechnikfreien Fruchtjoghurt herstellt.

Die Hofmolkerei Eggers hat sich dafür prüfen und zertifizieren lassen. Sie beliefert 40 Supermärkte mit dem Produkt und garantiert, dass die Milchkühe nicht mit genmanipuliertem Tierfutter und die Fruchtzusätze nicht gentechnisch bearbeitet sind. Das wird die Verbraucher freuen, die zunehmend verunsichert sind, weil viele Produkte in Deutschland nicht kennzeichnungspflichtig sind. Sie müssen nicht offenlegen, dass die Eier oder das Fleisch von Tieren kommen, die mit genmanipuliertem Sojaschrot gefüttert worden sind.

Auch größere Joghurt-Hersteller werben jetzt mit dem Hinweis, ohne Gentechnik zu produzieren. Die kleine Hofmolkerei war schneller. Die Joghurt-Produktion des Landwirts Eggers ist ein hervorragendes Beispiel dafür, dass es sich lohnt für die Verbraucher, auf Lebensmittel zu setzen, die hier in der Region hergestellt sind. Das ist ökologisch sinnvoll, weil die Fahrtwege kürzer sind. Und es ist auch noch gesund, wie die geprüften Lizenzen der Verbände zeigen. Ob es schmeckt, muss jeder selber probieren. Für den Milchvieh-Bauern ist dies eine gute Möglichkeit, sich von den stark schwankenden Milchpreisen unabhängig zu machen.