In der Vergangenheit haben sich Politiker aus dem Kreis Pinneberg oft beklagt, dass der bevölkerungsreichste und wirtschaftsstärkste Landkreis Schleswig-Holsteins in Kiel nicht so wahrgenommen wird, wie es ihm zusteht. Dabei stellten die Pinneberger in der jetzt auslaufenden Legislaturperiode sogar acht Abgeordnete, jetzt sind es nur noch fünf - die Grünen-Landesvorsitzende Eka von Kalben, die beiden SPD-Newcomer Beate Raudies und Kai Vogel, Barbara Ostmeier für die CDU und der "ewige" Peter Lehnert, der zwar seit Jahrzehnten souverän seinen Wahlkreis Pinneberg-Nord gewinnt, in der Kieler Landtagsfraktion jedoch ansonsten nicht weiter aufgefallen ist.

Die Befürchtung, dass der Kreis Pinneberg an Gewicht verliert, hängt nicht nur mit der Reduzierung des Parlament-Personals zusammen. Schwarzmaler, vor allem aus der Union, befürchten, dass der ganze Süden Schleswig-Holsteins angesichts der "Dänen-Ampel" und damit verbundenen Forderungen der dänischen Minderheit ins Hintertreffen gerät.

Das darf nicht passieren. Im Hamburger Umland spielt die Musik, vor allem mit dem großen Partner Hamburg. Vom Speckgürtel der Hansestadt profitiert ganz Schleswig-Holstein. Mit Bürgermeister Olaf Scholz hat sich Torsten Albig gern Schulter an Schulter auf Wahlplakaten präsentiert. Daran sollte er denken, wenn es in die Koalitionsverhandlungen geht.