In jedem Privathaushalt kontrollieren Schornsteinfeger jährlich Feuerungs-, Gas- und Lüftungsanlagen. Umso mehr erstaunt der Fall an der Pinneberger Johann-Comenius-Schule, an der offenbar nur durch einen glücklichen Zufall eine große Katastrophe verhindert werden konnte. Dass die Gasanlagen in einem öffentlichen Gebäude, in dem täglich Hunderte Kinder ein und aus gehen, lediglich alle vier Jahre überprüft werden müssen, klingt in einem Land, in dem beinahe alles durch Vorschriften und Gesetze geregelt wird, wie ein schlechter Scherz.

Zwei unglückliche Umstände kamen zusammen: Zum einen war der Hauptgashahn defekt, zum anderen war der Notschalter, der Strom- und Gaszufuhr unterbricht, nach der letzten Unterrichtsstunde nicht vorschriftsmäßig betätigt worden. Natürlich kann menschliches Versagen nie zu hundert Prozent ausgeschlossen werden. Umso sinnvoller erscheinen da Schaltsysteme, die automatisch anspringen, wenn der Mensch nachlässig handelt.

Die Stadt Pinneberg als Schulträger muss nun prüfen, wo diese nachgerüstet werden müssen und wie das im Rahmen des maroden Finanzhaushaltes zu bewerkstelligen ist. Keine leichte Aufgabe. Umso erfreulicher ist es, dass sich die Bürgermeisterin zeitnah mit den Schulleitern beraten möchte, an welchen Stellen das System optimiert werden muss. Schließlich geht es um die Sicherheit von Kindern.