Dieses Thema lässt die Kreispolitik nicht los.

Dafür ist es auch viel zu gravierend. Wer es vor zwei Jahren ahnte, dass der Verkauf eines Großteils der Kreiskliniken voreilig über die Bühne ging, sieht sich jetzt durch die detaillierte Analyse des Landesrechnungshofes bestätigt. Unter Ausschaltung fast aller Kontrollinstanzen konnte der Klinikchef fast schalten und walten wie er wollte. Der Größenwahn führte zu immer mehr Zukäufen, die sich nicht rechneten und dann durch weitere Zukäufe gedeckt werden sollten. Dieses Kartenhaus fiel dann Mitte 2009 plötzlich in sich zusammen. Die Kreispolitik stand vor einem Scherbenhaufen und konnte nur noch das Nötigste retten. Inzwischen sind die Regio-Kliniken wieder in einem ruhigen Fahrwasser. Der Betrieb schreibt beinahe schwarze Zahlen. Das ist auch ein Verdienst des neuen Mehrheitseigners Sana. Aber es stellt sich die Frage, ob diese Privatisierung überhaupt nötig war. Die Landesprüfer sagen nein. Eine Patronatserklärung des Kreises für den maroden Betrieb hätte ausgereicht. Die Kreisverwaltung widerspricht. Wie dem auch sei, die Kreispolitik müsste aus dieser Geschichte eine Lehre ziehen und Strukturen entwickeln, wie sie sich künftig solcher Manipulationen erwehren kann.