Pinneberg bindet seine Bürger ein, wenn es um die Erweiterung der Innenstadt geht. Das ist gut und richtig. Schließlich soll das Projekt kein Denkmal für die Bürgermeisterin, die Stadtplaner, die politisch Verantwortlichen oder die Investoren werden, sondern allen Bürgern gefallen.

Nur wenn sich die Pinneberger in ihrer neuen City wohlfühlen und das Geschäftsangebot auch nutzen, kann sie zum Erfolg werden. Ansonsten droht ein Millionengrab. Nun kann also jeder Pinneberger (oder auch jeder an der Kreisstadt Interessierte von außerhalb) via Internet über die vier konkurrierenden Entwürfe mitdiskutieren. Kommentare, Kritik, Lob - all das ist möglich. Auch an einen Live-Chat mit den zuständigen Rathausmitarbeitern wurde gedacht.

Eines aber wurde vergessen: Eine Bürgerabstimmung ist nicht vorgesehen - weder online noch während der Informationsveranstaltung am nächsten Mittwoch. Das ist mehr als schade. Denn gerade auf diese Weise hätte ein Stimmungsbild eingeholt werden können, das für die spätere Entscheidung der Kommunalpolitiker wichtig gewesen wäre.

Ohne eine solche Abstimmung drängt sich mal wieder der Eindruck auf, dass die Bürger zwar mitdiskutieren dürfen, aber nicht mehr gefragt werden, wenn es in die Entscheidungsfindung geht. Das hat wenig mit gelebter Demokratie zu tun.