Wie leicht verständlich und offensichtlich müssen Fakten sein, damit Kieler Beamte und Regierungsmitglieder sie begreifen?

Nach den Kürzungsplänen für die Fachhochschule Wedel drängt sich diese Frage auf.

Denn in Kiel ist bekannt: Das Studium in Wedel ist pro Kopf günstiger als an den staatlichen Unis. In Rankings schneidet die Fachhochschule seit Jahren stets hervorragend ab. Die Institution wurde von einer Expertenkommission zur Reformierung der Hochschullandschaft als vorbildlich herausgestellt. Fast jeder Absolvent hat bereits vor Abschluss einen Arbeitsplatz in Unternehmen sicher. Viele florierende Betriebe wurden von Absolventen gegründet, so wurden Arbeitsplätze geschaffen, Steuern gezahlt.

Wie Politiker angesichts dieser Leistungsbilanz das schmale Brett betreten können, gerade diese Institution derartig kaputt zu sparen, ist schleierhaft.

Eine besonders schwache Vorstellung gibt die FDP. Sie ist ihrem alten Makel als Umfallerpartei ein weiteres Mal gerecht geworden und richtet in puncto Bildung mehr und mehr Schaden an. Während der heutige Bildungsminister Ekkehard Klug im April 2009 noch nachgelagerte Studiengebühren auch an staatlichen Unis anmahnte, kassierte sein Fraktionschef Wolfgang Kubicki diese Forderung nur vier Monate später schon wieder. Diese 180-Grad-Wende verschärft die Situation der Fachhochschule Wedel jetzt erheblich.