Erst durch die genaue Erfassung von Altdeponien und Orten, an denen noch vor Jahrzehnten sorglos und teils aus Unkenntnis gefährliche Stoffe in den Boden und ins Wasser geleitet wurden, ist das Ausmaß der Verseuchung im Kreis Pinneberg bewusst geworden.

Besonders der Hamburger Rand hatte darunter zu leiden, dass Unternehmen der Hansestadt giftige Abfälle, Schlämme und Gewerbemüll einfach abkippten. Die Deponie S 3 in Schenefeld, aus deren Grundwasser noch immer jährlich Unmengen von Benzol und Chlorbenzol herausgeholt werden, ist ein Beispiel dafür.

Die Sanierung und Überwachung der "tickenden Zeitbomben" kostet den Steuerzahler viel Geld, weil in den meisten Fällen die Verursacher nicht mehr ermittelt werden können oder Pleite gegangen sind. Noch sind der Kreis und die Kommunen bei den teils enorm hohen Kosten mit jeweils 12,5 Prozent dabei, das Land übernimmt in der Regel 75 Prozent. Angesichts der zu erwartenden Sparbeschlüsse der Landesregierung in allen Bereichen steht zu erwarten, dass die Zuschüsse für die Sanierung von Altlasten nicht davon ausgenommen werden.

Die "Sparkommissare" in Kiel sollten jedoch mit Augenmaß an eventuelle Kürzungen gehen. Wo saniert werden muss, ist in der Regel Grundwasser und Erdreich so stark belastet, dass ein Aufschub ernsthafte gesundheitliche Beeinträchtigungen nach sich ziehen könnte - und das ist nicht akzeptabel.