Die Verkehrsprognosen sind eindeutig. Der Autoverkehr auf dem südlichen Teilstück der A 7 wird in den nächsten 15 Jahren um ein Drittel auf mehr als 100 000 Fahrzeuge steigen.

Um diese Blechlawine nicht zum Dauerstau werden zu lassen, wird in den nächsten Jahren die A 7 von vier auf sechs Spuren ausgebaut. Doch das allein reicht nicht. Dringend erforderlich ist eine Alternative, die das Umsteigen attraktiv macht. Da ist es gut, dass sich die Planer in Kiel jetzt endlich von den Schienenflieger-Träumen verabschiedet haben, die wegen ihrer enormen Kosten jenseits von 300 Millionen Euro nicht zu finanzieren sind. Eine elektrifizierte AKN, sozusagen eine holsteinische S-Bahn, stattdessen im Zehn-Minuten-Takt parallel zur A 7 fahren zu lassen, könnte eine Vielzahl von Berufspendlern zum Umsteigen bewegen. Wer ohne umzusteigen und ohne lange Parkplatzsuche fast genauso schnell von Quickborn oder Elmshorn in die Hamburger Innenstadt gelangt, wird das Auto stehen lassen. Schon heute nimmt etwa jeder Dritte der täglich 60 000 Pendler aus dem Raum Elmshorn-Pinneberg lieber die Bahn als das Auto. Aus Kaltenkirchen-Quickborn sind dies bislang nur neun Prozent. Das zeigt, welches Potenzial in einer elektrisch ausgebauten AKN-Strecke steckt. Die AKN-Entscheidungsträger in Kiel und Hamburg sollten schnell die Weichen dafür stellen, damit der Zug nicht in die falsche Richtung abfährt. Die Zeit drängt. Wenn bis 2017 die Elektrifizierung nicht abschlossen ist, wird es nichts mit dieser umweltfreundlichen Umsteige-Möglichkeit.