Schüler der Grund- und Gemeinschaftsschule und viele freiwillige Helfer helfen Kröten dabei ihre Sommerresidenz zu erreichen.

Pinneberg. Die Straße Hogenkamp in Pinneberg ist gefährlich - wenn man eine Kröte ist. Diese Straße müssen die Amphibien beim Wechsel von ihrem Winterrevier auf dem Friedhof zur Sommerresidenz rund um das Regenrückhaltebecken überqueren. Um die Tiere davor zu bewahren, überfahren zu werden, initiiert Rainer Reischuck vom Umwelthaus Pinneberg seit 15 Jahren eine Krötenzaunaktion mit Schülern von Pinneberger Schulen.

In diesem Jahr waren es Kinder aus der Klasse 5c der Grund- und Gemeinschaftsschule Pinneberg. Sie wurden unterstützt von zahlreichen freiwilligen Helfern. Einer davon ist Niels. "Ich war zum zweiten Mal dabei", sagt er. "Ich würde auch noch mal mitmachen."

Genauso geht es Susanne Meyer-Schultes. Die Lehrerin der Grund- und Gemeinschaftsschule Pinneberg nimmt seit 15 Jahren mit ihren Schülern an dem Krötenretter-Projekt teil. "Ich finde, dass ist eine super Aktion und die Kinder hatten viel Spaß", sagt sie. "Die Schüler sind vor dem Unterricht zu den Zäunen gefahren, um nachzugucken ob Kröten in den Auffangeimern lagen."

Den Projektbetreuern um Rainer Reischuck ist eines besonders aufgefallen: "In dreien der 14 aufgestellten Eimer waren sehr viele Kröten", sagt Reischuck. "Diese waren mittig aufgestellt." Dies zeige, dass die Tiere die kürzeste Route auf dem Weg zu ihrem Sommerhabitat wählen, sagt der Experte. "In den Eimern, weiter Außen aufgestellt waren, fanden wir deutlich weniger Kröten."

576 Kröten konnten die Schüler in diesem Jahr sicher über die Straße bringen. Eine besondere Geschichte hat Krötenretterin Luise zu erzählen. Während der Bundesjugendspiele fielen ihr viele Kröten auf, die das Sportgelände überquerten. Sie sammelte die Tiere und brachte sie aus der Gefahrenzone. "Trotzdem wurden manche Kröten übersehen und getötet", sagt Luise.

Den Krötenzaun hatten die Kinder selbst aufgestellt, vom 4. März bis zum 13. April schauten sie täglich nach den Tieren. Doch nur zwischen dem 17. und dem 30. März fanden die Schüler Kröten in den aufgestellten Eimern. Ganze 151 Kröten waren es am 24. März. "Das ist der absolute Spitzenwert. Das Wetter war an dem Tag wohl perfekt für die Tiere." Sie wandern am liebsten bei 10 Grad Celsius.