Der klassische Friedhof mit Erdgrab wird immer seltener nachgefragt. Die Folge: Im Kreis haben Friedhöfe mit Leerständen von teils bis zu 50 Prozent bei den Erdgräbern zu kämpfen. „Das ist ein kreisweites Problem“, sagt Pinnebergs Friedhofsleiter Guido Roschlaub.

Pinneberg, Elmshorn und andere Kommunen haben teils jahrelang rückläufige Beerdigungsszahlen notiert. Etwa 30 Prozent der Bestattungen werden klassisch mit dem Sarg unter der Erde vollzogen – im ländlichen Bereich ist die Quote etwas höher. In Pinneberg ist erstmals 2007 die Zahl der Erdbestattungen wieder gestiegen.

In 60 bis 70 Prozent der Todesfälle im Kreisgebiet wird die Urnenbeisetzung gewählt. Für die Friedhöfe bedeute dies, dass sie sich Trends anpassen müssen. Im Kreis werden immer mehr Urnenfelder aufgestellt, auch sogenannte Friedwälder werden in mehren Kommunen als Teil der Friedhöfe angeboten.

„Die Friedhöfe müssen, um zu überleben, attraktiv bleiben und sich wandeln“, sagt Roschlaub. Die Friedhöfe im Kreis nähmen sich der Situation an und gingen auf die Wünsche der Kunden ein. In Pinneberg werde daher demnächst ein sechstes Urnenfeld angeboten. in Elmshorn ist der Bestand ausreichend.

Mehr Erdbestattungen könnte es in Zukunft aber wieder geben, da in den Kreis Pinneberg immer mehr Menschen ziehen. Daher sei es auch sinnvoll, dass die Friedhöfe lediglich einen Teil ihrer vorhandenen und ungenutzten Vorratsflächen für andere städtische Projekte zur Verfügung stellen würden.