Wedel hat viel vor an Großprojekten, etwa den Hafenausbau. Schon jetzt, zu Beginn der Bauarbeiten, ist eine deutliche Kostensteigerung zu verbuchen. Trotz Zuschüssen von Land und EU muss Wedel hierfür bereits sieben Millionen Euro neue Schulden aufnehmen. Besser wäre es, die Planungen zu überdenken und eine „günstigere“ Version ins Auge zu fassen.

Nach dem Volksentscheid in Hamburg ist es fraglich, ob das Gas-Kraftwerk überhaupt gebaut wird. Eine verbindliche Investitionszusage der Vattenfall-Mutter in Schweden liegt nicht vor. Nicht nachvollziehbar ist, dass den Anwohnern bei einem Neuantrag zu einem Kraftwerk mehr Belastung zugemutet werden soll als beim alten Kohlekraftwerk. Die Lärmgrenzen sollen die Gleichen sein. Der Lärm ist jetzt aber ganzjährig vorgesehen und nicht nur in den Heizmonaten. Geplante sieben Jahre Baulärm sind kein Pappenstiel. Was hat die Stadt Wedel getan, um Vattenfall Grenzen zu setzen? Auf das regelnde Element des Bebauungsplans wurde bisher verzichtet.

Auf dem doch relativ kleinen Areal zwischen dem Elbhochufer, dem Tinsdaler Weg und dem Wohngebiet in Rissen soll nicht nur ein Großkraftwerk gebaut werden. Wedel plant auch noch einen „BusinessPark“, doch in der Realität bleiben die gewünschten internationalen Investoren wohl aus, und Plan B soll zum Tragen kommen: Ein ganz normales Gewerbegebiet bis hin zu Industrieanlagen. Bleibt die Frage: Wozu gab es einen teuren Architektenwettbewerb? Und das neue Lärmgutachten der Stadt Wedel lässt auch nichts Gutes hoffen.

Was ich mir wünsche für das Jahr 2014? Eine Politik mit den Menschen. Natürlich möchte jede Stadt Steuereinnahmen. Die Stadt Wedel provoziert nur gerade viele Unterschriftensammlungen und Bürgerinitiativen. Es sollte wieder ein besseres Miteinander in unserer wirklich schön gelegenen Kleinstadt an der Elbe geben.