Norderstedt. Beim 3:1 gegen den SV Atlas Delmenhorst liefert die Eintracht erneut eine schwache erste Halbzeit ab. Was für die Wende sorgte.

55 Minuten waren in der Heimpartie der Fußball-Regionalliga Nord gegen den SV Atlas Delmenhorst gespielt, als den Spielern von Eintracht Norderstedt und ihren Fans unter den 465 Zuschauern im Edmund-Plambeck-Stadion das Herz in die Hose rutschte.

Atlas-Stürmer Steffen Rohwedder, der schon früh das 0:1 erzielt hatte (10.), stand nach einem Querpass frei vor Eintracht-Keeper Lars Huxsohl. Glück für die Hausherren: Statt den Ball kontrolliert über die Linie zu bugsieren, wollte sich Rohwedder offenbar für das Tor des Monats bewerben, versuchte, den Ball in den Winkel zimmern – und traf nur das Gestänge hinter dem Gehäuse.

Eintracht Norderstedt: Fehlschuss rettet den Tabellensiebten

Norderstedts Trainer Olufemi Smith und sein Kollege Dominik Schmidt stimmten nach dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Jannek Hansen (TSV Drelsdorf-Ahrenshöft-Bohmstedt) darin überein, dass der Fehlschuss die Schlüsselszene der Begegnung war. „Wenn es 0:2 gestanden hätte, wäre es für uns ein ganz, ganz langer Weg gewesen, das Match noch zu drehen“, so Smith.

So aber zogen die seit sechs Spielen sieglosen Norderstedter nach einer wieder einmal schwachen ersten Halbzeit den Kopf peu à peu aus der Schlinge. Und feierten einen dank der Leistungssteigerung im zweiten Durchgang verdienten 3:1 (0:1)-Erfolg

Cemal Sezer sorgt mit Strafstoßtor für die Wende

Zunächst gelang Cemal Sezer mit einem an Fabian Grau verursachten Foulelfmeter der Ausgleichstreffer (58.). Und dann machte sich Smiths feines Händchen bei den Einwechslungen bezahlt: Dylan Williams, der nach der Halbzeitpause für Philipp Koch gekommen war, erzielte nach einem feinen Steilpass von Marc Bölter das 2:1 (77.).

Manuel Brendel, der in der 83. Minute Sezer ersetzte, nutzte nach einem Kopfball seines Teamkollegen Jan-Pelle Hoppe einen Fehler von Atlas-Keeper Pascal Wiewroth (88.) – und hätte fast noch einen weiteren Treffer erzielt. Aber US-Boy Williams übersah, dass Brendel nach einer Maßflanke von Mannschaftskapitän Juri Marxen besser postiert war.

Eintracht Norderstedt: Klassenerhalt ist noch nicht sicher

Nach dem Schlusspfiff zückten Kicker und Verantwortliche von Eintracht Norderstedt ihre Smartphones, um einen Blick auf die Tabelle der Regionalliga Nord zu werfen. Die ernüchternde Erkenntnis: Der Tabellensiebte hat nach dem Sieg gegen Delmenhorst zwar schon 46 Punkte auf seinem Konto, der Klassenerhalt ist vor den letzten vier Partien aber immer noch nicht sicher.

„Rechnerisch ist noch alles möglich, deshalb gibt es für uns keinen Grund zum Feiern“, sagte Olufemi Smith, „am Dienstag haben die Jungs einen Tag frei. Danach konzentrieren wir uns auf die Auswärtspartie beim FC Teutonia 05 am kommenden Sonntag.

Eintracht Norderstedt – SV Atlas Delmenhorst 3:1 (0:1). – Schiedsrichter: Jannek Hansen (TSV Drelsdorf-Ahrenshöft-Bohmstedt). – Zuschauer: 465. – Tore: 0:1 Steffen Rohwedder (10.), 1:1 Cemal Sezer (58./Foulelfmeter), 2:1 Dylan Williams (77.), 3:1 Manuel Brendel (88.). – Eintracht: Huxsohl – Hildebrandt, Grau, Wallenborn, Bork (67. Choi) – Koch (46. Williams) – Marxen, Bölter (87. Schütt), Hoppe (91. Lüneburg), Brüning – Sezer (83. Brendel).