Norderstedt. Der letzte Sieg der Eintracht datiert vom 26. Februar. Müssen die schwächelnden Norderstedter jetzt sogar um den Klassenerhalt bangen?

Die Kicker von Eintracht Norderstedt haben das Gewinnen in der Fußball-Regionalliga Nord verlernt. Das Team von Trainer Olufemi Smith setzte in der Auswärtspartie beim TuS Blau-Weiß Lohne den Negativlauf der vergangenen Wochen fort und zog im Heinz-Dettmer-Stadion vor 909 Zuschauern mit 1:2 (0:2) den Kürzeren.

Der letzte Sieg des Tabellensiebten datiert vom 26. Februar: Damals gab’s einen 3:0-Heimerfolg gegen das zweite Team von Hannover 96.

Eintracht Norderstedt: 1:2-Pleite zum Vereinsjubiläum

Coach Smith hatte sich anlässlich des 20-Jährigen Bestehens des Clubs von der Ochsenzoller Straße, der am 23. April 2003 gegründet wurde, selbstverständlich ein anderes Ergebnis gewünscht.

Doch seine Mannschaft geriet in der ersten Halbzeit wie schon so oft in dieser Saison mit 0:2 in Rückstand – und konnte diesen im weiteren Spielverlauf nicht mehr wettmachen.

Nachlässiges Abwehrverhalten vor beiden Gegentoren

Ärgerlich: Die Norderstedter Defensive begünstigte beide Gegentore mit Nachlässigkeiten, in dieser Spielzeit ein immer wiederkehrendes Muster. Vor dem Führungstreffer der Niedersachsen durch Thorsten Tönnies (19.) wirkte die Abwehr desorganisiert, das 2:0 durch Gianluca Przondziono fiel per Elfmeter (43.).

Jan- Pelle Hoppe hatte sich 25 Meter vor dem eigenen Kasten einen schlampigen Querpass geleistet; Jakub Bürkle drang in den Eintracht-Strafraum ein und wurde dort von Fabian Grau gelegt.

Linksverteidiger Rico Bork verschießt Foulelfmeter

Noch ärgerlicher: Rico Bork, der zuvor von Lohnes Rechtsverteidiger Malte Wengerowski gefoult worden war, vergab in der 32. Minute die Riesenchance zum 1:1 für die Gäste. Schiedsrichter Alexander Roppelt (VfL Bad Schwartau) zeigte auf den ominösen Punkt, Bork trat selbst an, entschied sich für die rechte untere Ecke – und scheiterte mit seinem wuchtigen, aber zu unplatzierten Schluss am gut reagierenden TuS-Keeper Christoph Bollmann.

Nach dem Seitenwechsel deutete zunächst einiges auf eine erfolgreiche Aufholjagd der Gäste hin. Zunächst stellte Referee Roppelt, der im Verlauf der Partie zwei Rote und acht Gelbe Karten zückte, Lohnes Malte Beermann nach einem Kung-Fu-Tritt gegen Jan-Pelle Hoppe vom Platz (52.).

Notbremse: Hamajak Bojadgian fliegt vom Platz

Fünf Minuten später gab der Mittelfeldakteur der Eintracht die passende Antwort und sorgte nach Vorarbeit von Manuel Brendel und Nils Brüning mit Unterstützung des Innenpfostens für das Anschlusstor. Zu mehr reichte es allerdings nicht.

Auch deshalb, weil Mannschaftskapitän Hamajak Bojadgian wegen einer vermeintlichen Notbremse in der 81. Minute vorzeitig unter die Dusche musste und die Norderstedter ihre zahlenmäßige Überlegenheit wieder verloren.

Drei Punkte fehlen noch zum sicheren Klassenerhalt

„Jetzt befinden wir uns in genau der Drucksituation, in die wir nicht kommen wollten“, sagte Olufemi Smith. Er geht davon aus, dass 46 Punkte sicher zum Klassenerhalt in der Regionalliga Nord reichen – seine Truppe hat aber erst 43 Zähler auf dem Konto.

„Wir sind noch nicht durch“, so Smith, „diese Szenario hätten wir uns mit besseren Ergebnissen gegen unsere direkten Konkurrenten VfV Borussia 06 Hildesheim, FC St. Pauli II und Lohne ersparen können.“

Eintracht Norderstedt: Am 30. April kommt der Tabellenvorletzte

Das einfachste Mittel, um die für alle Beteiligten unangenehme Situation zu beenden, wäre ein Sieg am Sonntag, 30. April: Dann nämlich kommt der Tabellenvorletzte SV Atlas Delmenhorst um 14 Uhr ins Norderstedter Edmund-Plambeck-Stadion.

TuS Blau-Weiß Lohne – Eintracht Norderstedt 2:1 (2:0). – Zuschauer: 909. – Schiedsrichter: Alexander Roppelt (VfL Bad Schwartau). – Tore: 1:0 Thorsten Tönnies (19.), 2:0 Gianluca Przondziono (43./Foulelfmeter). 2:1 Jan-Pelle Hoppe (57.) – Besondere Vorkommnisse: Rico Bork verschießt in der 32. Minute einen Strafstoß für Eintracht Norderstedt; Rote Karten für Malte Beermann (Lohne/52.) und Hamajak Bojadgian (81.). – Eintracht: Huxsohl – Hildebrandt (81. Marxen), Bojadgian, Grau, Bork (73. Wallenborn) – Bölter(83. Schütt) – Choi (58. Gutmann), Hoppe, Brendel (68. Lüneburg), Brüning – Sezer.