Norderstedt/Henstedt-Ulzburg. Regionalligist Hamburger SV hat alle 21 Punktspiele gewonnen. Warum der SV Henstedt-Ulzburg von der Teilnahme am DFB-Pokal träumt.

Ihr erstes Etappenziel der Saison 2022/2023 haben die Fußballfrauen des Hamburger SV fast erreicht. Nach dem 6:0 (2:0) gegen den TSV Barmke – dem
21. Erfolg im 21. Punktspiel der Regionalliga Nord – ist das Team von Trainer Lewe Timm nur noch zwei Siege von der Meisterschaft entfernt.

Der HSV stellte schon früh die Weichen, um auch gegen Barmke gar nicht erst in Bedrängnis zu geraten. Nach einem Gestocher im Strafraum sorgte Jaqueline Dönges für das 1:0 (11.). Jobina Lahr legte kurz darauf nach schöner Vorlage von Dana Marquardt das 2:0 nach (14.). Bis zur Pause fielen keine weiteren Treffer.

Hamburger SV: Bilanz des Spitzenreiters ist makellos

Nach dem Wechsel legten die Gastgeberinnen überzeugend nach. Zunächst wieder per Doppelschlag: Larissa Mühlhaus köpfte zum 3:0 ein (50.), 60 Sekunden später tat Marquardt es ihr gleich.

Der TSV Barmke steckte zwar niemals auf und stellte sich keinesfalls nur hinten rein, blieb aber letztlich weiter chancenlos. Nach einem schönen Dribbling von Mühlhaus und einer präzisen Vollendung des Angriffs durch Carla Morich erhöhte der HSV auf 5:0 (65.).

TSV Barmke geht im Torhagel des HSV unter

Mühlhaus, die nie in den Griff zu bekommen war, bereitete schließlich auch den letzten Treffer vor. Erneut bewies sie ihre Qualitäten im Strafraum auf engstem Raum und legte nach vorheriger souveräner Ballbeherrschung für Victoria Schulz auf, die mit ihrem 13. Saisontor das 6:0 markierte (78.).

„Das war ein tolles Spiel von uns.. Barmke hat sich tapfer gewehrt, aber wir waren einfach zu stark, hatten von Beginn an eine richtig gute Energie auf dem Platz. Wir waren über die gesamten 90 Minuten sehr zweikampfstark und dominant. Mit dieser Leistung bin ich sehr zufrieden“, sagte Coach Timm.

SV Henstedt-Ulzburg gewinnt beim Osnabrücker SC

Zufrieden war auch Christian Jürss, der Trainer des Tabellenzweiten SV Henstedt-Ulzburg. Und das aus zwei Gründen: Zum einen zeigte seine Mannschaft die erhoffte Reaktion nach der schwachen Leistung im Landespokal-Halbfinale gegen Holstein Kiel und gewann die Auswärtspartie gegen den Osnabrücker SC (12.) mit 2:0 (1:0).

Zum anderen ließ Hannover 96, der einzige ernsthafte Konkurrent des SVHU im Kampf um die Vizemeisterschaft in der Regionalliga Nord, überraschend Federn und unterlag dem TuS Büppel zu Hause mit 1:4.

SVHU ist erster Anwärter auf die Vizemeisterschaft

„Der zweite Platz in der Abschlusstabelle ist für uns deshalb so wichtig, weil wir uns für die erste Runde im DFB-Pokal qualifizieren würden, sofern sich der Hamburger SV in den Aufstiegsspielen behauptet und den Sprung in die 2. Bundesliga schafft“, so Jürss.

Auf dem schwer bespielbaren Rasenplatz an der Hiärm-Grupe-Straße in Osnabrück war der SV Henstedt-Ulzburg das klar überlegene Team, das Match längst nicht so umkämpft, wie es das Endergebnis vermuten lässt. In 90 Minuten schoss der OSC nur zweimal auf den von Cathé­rine Knobloch gehüteten Kasten.

Hamburger SV: Am 30. April kommt der SV Henstedt-Ulzburg

Indra Hahn brachte den SVHU in Führung. Die Goalgetterin lief in der 19. Minute allein auf Keeperin Emilie Maihs zu, trickste diese mit einer Körpertäuschung aus und schob den Ball über die Linie.

Einer der wenigen Kritikpunkte am Auftritt der Henstedt-Ulzburgerinnen: Sie warteten mit ihrem zweiten Treffer bis Mitte der zweiten Halbzeit. Dann war Innenverteidigerin Liv Fuß nach schöner Vorarbeit von Jennifer Michel zur Stelle und sorgte für die Entscheidung (65.).

Am kommenden Sonntag hat der SVHU um 14 Uhr den TSV Barmke zu Gast, der Hamburger SV muss schon um 13 Uhr beim Eimsbütteler TV antreten. Eine Woche später, am 30. April, empfängt der in der Tabelle mit zehn Punkten Vorsprung führende HSV die Henstedt-Ulzburgerinnen auf der Paul-Hauenschild-Anlage in Norderstedt zum Duell der beiden Top-Teams – und geht als Favorit ins Spiel.

In einer Statistik sind die Schützlinge von Coach Christian Jürss zurzeit allerdings besser: Indra Hahn (22 Saisontreffer) und Jennifer Michel (16) belegen in der Torjägerinnenliste die Plätze eins und zwei.