Pärnu/Henstedt-Ulzburg. Bei der Feldbogen-WM sind auch vier Henstedt-Ulzburger dabei. Zwei von ihnen feiern den großen Triumph.

Sie waren aus dem Kreis Segeberg zur Weltmeisterschaft gefahren – und kamen mit zwei Goldmedaillen zurück nach Henstedt-Ulzburg. In Pärnu, einem Ort in Estland, fanden nun die World Field Archery Championships statt, also die Titelkämpfe im Feldbogenschießen. Für die Geschwister Julia und Benjamin Kaetzler wurde dieses Saisonhighlight zum großen Triumph, denn sie schossen sich bei den Juniorinnen und Junioren auf Platz eins. Und auch ihr Vater Olaf Kaetzler sowie Vereinskollegin Dörte Zeeb kamen auf gute Ergebnisse, wurden Fünfter (mit der Mannschaft) und Vierte in der Klasse Blankbogen junge Seniorinnen.

Sie alle treten in ihrer Heimatgemeinde für den Club Carpe-Corpus an, gehörten in Estland zum Team des Deutschen Feldbogen Sportverbandes (DFBV). Im Unterschied zum olympischen Bogenschießen wird bei dieser Sportart ein Parcours abgelaufen, die Ziele befinden sich hier an mehreren Punkten, es gibt also keine feste Schießlinie.

Geschwisterpaar aus Henstedt-Ulzburg holt Doppelgold

In Pärnu mussten an vier der fünf Wettkampftage jeweils vier Pfeile auf 28 Scheiben ins Ziel gebracht werden. Hinzu kam die Tierbildrunde mit maximal drei Pfeile pro Ziel. Bei den Junioren beträgt die Entfernung 6,50 bis 45 Meter, bei den Erwachsenen bis zu 72 Meter. Die Ziele selbst haben einen Durchmesser von maximal 65 Zentimetern.

Und die Vorbereitung zahlte sich für Julia und Benjamin Kaetzler, die einen Recurve-Blankbogen verwenden, aus. „Es war eine lange Zeit der Anspannung, aber die beiden haben sich nicht entmutigen lassen, wenngleich wir sie manchmal doch ein wenig an Training erinnern mussten“, sagte ihre Mutter Sabrina.

Zweimal war die WM wegen der Corona-Pandemie bereits verschoben worden, erst in diesem Jahr war die Austragung möglich. Auch die direkte Nachbarschaft von Estland zu Russland und dessen Angriffskrieg in der Ukraine ist im Baltikum natürlich omnipräsent. Trotzdem nahmen 500 Sportlerinnen und Sportler aus 30 Ländern an den Wettbewerben teil.

Am letzten Tag der Wettkämpfe wird es noch einmal spannend

Julia Kaetzler hatte die Führung gegenüber ihren Kontrahentinnen am zweiten Tag übernommen, hielt Platz eins bis zum letzten Tag, wobei es in den Schlussrunden noch einmal spannend wurde, ehe sie mit 20 Punkten Vorsprung gewann. Ihr Bruder war hingegen eine Klasse für sich, baute seinen Vorsprung Tag für Tag aus, am Ende waren es 350 Punkte auf Rang zwei.

Großes Lob gab es anschließend vom Verband. „Die beiden haben meinen Respekt“, sagte der Sportleiter des DFBV, Bernd Hollnagel. „Ich habe daran geglaubt, dass sie eine Medaille mit nach Hause bringen können, wenn sie ihre Leistung abrufen. Und das hat super geklappt.“