Kaltenkirchen. Im Derby am Marschweg gewinnt Kaltenkirchen deutlich gegen den SV Henstedt-Ulzburg. Auch ein kurioses Eigentor spielt eine Rolle.

Dass diese Partie grundsätzlich viel zu früh kam, das hatten die Fußballer der Kaltenkirchener Turnerschaft und des SV Henstedt-Ulzburg schon vor dem Saisonstart der Landesliga Holstein deutlich gemacht. Ein Derby gleich am ersten Spieltag? Diese Ansetzung verstand niemand. Lieber hätten die Nachbarn als einzige Clubs aus dem Kreis in der Staffel später gegeneinander gespielt. Und vielleicht wäre es dann auch enger geworden. Denn die KT, bei aller Qualität immer noch ein Aufsteiger, verpasste dem Gast am Marschweg mit einem 4:1 (2:1) sofort eine ziemliche Klatsche.

„Der Kunstrasen hat gekocht“, sagte Kaltenkirchens Trainer René Sixt, meinte damit nicht nur den von der Sommerhitze aufgeheizten Platz, sondern auch den Auftritt seiner Truppe. „Das war ein guter Ritt.“ Denn der SVHU legte nach 30 Minuten zunächst vor, als Timo Reinbold mit einem verdeckten Schuss KT-Schlussmann René Heide überwand. Die prompte Antwort: Ben Mügge verlängerte einen Eckstoß zum schnellen Ausgleich (32.).

Aufsteiger KT spielt zum Landesliga-Start groß auf

„Das war wichtig. Wenn man bei der Hitze einem Rückstand hinterläuft, wird das doppelt schwer“, so Sixt. Doch im Gegenteil: Kurz vor dem Pausenpfiff brachte Angreifer Daniel Buhrke Kaltenkirchen sogar in Führung. Auf Gästeseite reagierte Trainer Christian Pusch, brachte zum zweiten Durchgang Luca Waldeck für Lasse Drews. Zum Leidwesen von Henstedt-Ulzburg hat die erste Aktion des neuen Akteurs gleich fatale Folgen – ihm unterläuft ein Eigentor (49.).

„Da wurde nicht kommuniziert“, so Pusch. „Luca spielt als Verteidiger den Ball zurück auf unseren Torwart, es gibt gar keinen Gegnerdruck, es kam gar nichts.“ Doch Keeper Fin Drews stand nicht dort, wo Waldeck den Rückpass platzierte – der Ball rollte über die Linie. Und als Daniel Buhrke dann noch den Doppelpack schnürte (65.), war das Derby entschieden. „Da wir nächste Woche spielfrei haben, war das wichtig für die Moral“, sagte René Sixt, der seinem Team eine „körperliche Überlegenheit“ attestierte.

SV Henstedt-Ulzburg hofft auf Rückkehrer für die Offensive

Sein Kollege hätte gerne mehr Alternativen gehabt. „Unsere Offensive fehlte komplett.“ Für die Partie am kommenden Freitag (19.30 Uhr, Beckersbergstadion) rechnet er aber bereits mit der Rückkehr unter anderem von Vincent Niemeyer und Max Spreitzer. Die KT spielt erst am 27. August wieder – dann wieder zu Hause gegen Eutin 08.

Tore: 0:1 Timo Reinbold (30.), 1:1 Ben Mügge (32.), 2:1 Daniel Buhrke (45.), 3:1 Luca Waldeck (49./Eigentor), 4:1 Daniel Buhrke (65.).