Der Hallenfußball-Kreismeister behält im Endspiel die Nerven und gewinnt das Neunmeterschießen gegen Gastgeber TuS Hartenholm

Hartenholm. Eine halbe Stunde nach Ende des Blomberg-Cups, dem Fußballturnier des TuS Hartenholm in der Gerhard-Lawerentz-Mehrzweckhalle, konnte Jörg Schwarzer endlich wieder lächeln. Zuvor hatte sich der Trainer des Schleswig-Holstein-Ligisten maßlos über das im Neunmeterschießen verlorene Finale gegen den SV Schackendorf geärgert.

Nach der regulären Spielzeit von zehn Minuten stand es nach Treffern von Björn Johannsson und Tjorven Spieler 1:1. Im anschließenden Duell vom Neunmeterpunkt hatten die Schackendorfer mit 4:1 Treffern die Nase vorn und freuten sich nach dem Gewinn der Hallen-Kreismeisterschaft und dem Triumph beim Raiba-Cup des SV Wahlstedt über ihren dritten Turniersieg in diesem Winter.

Zum ersten Mal überhaupt setzte sich der Verbandsligist in Hartenholm durch und kassierte bei der 23. Auflage des Indoor-Kicks 444 Euro Siegprämie. Die Schackendorfer feierten vor allem ihren Torhüter Danny Schramm, der zwei Neunmeter pariert hatte. Während das Siegerteam jubelte, ließ Jörg Schwarzer die vergebenen Chancen und individuellen Abwehrpatzer, von denen einer zum Ausgleich führte, noch einmal Revue passieren. „Wir wollten hier gewinnen. Aber wir haben das leere Tor nicht getroffen und hinten Fehler gemacht, die wir schon zigmal angesprochen hatten.“

Während Schwarzer eine Woche nach dem sensationellen Gewinn beim Hallenmasters in Kiel auch in Hartenholm das Finale erreichte, musste sich Schleswig-Holstein-Liga-Konkurrent SV Henstedt-Ulzburg mit Platz drei begnügen. Die Mannschaft von Trainer Jens Martens zog in der Vorschlussrunde gegen den SV Schackendorf im Neunmeterschießen mit 5:6 den Kürzeren. Im Platzierungsmatch setzte sich der SVHU dann durch einen Treffer von Samir Kabashi mit 1:0 gegen den TSV Schilksee II durch. Im Tor des Kreisligisten stand mit Christopher Newe ein früherer Hartenholmer und auch der überragende Keeper des Turniers. Zum besten Spieler wurde der Schilkseer Bilal Üzer gewählt.

Über die Torjägerkanone freute sich Henstedt-Ulzburgs Neuzugang Mariusz Zmijak. Der 28-Jährige hatte ebenso wie Hartenholms Christian Jaacks neun Treffer erzielt und setzte sich gegen den direkten Konkurrenten in einem „Ausschießen“ durch. Zmijak, der zuletzt beim PSV Neumünster in der Schleswig-Holstein-Liga unter Vertrag stand, hinterließ bei Jens Martens einen guten Eindruck: „Er und auch Samir Kabashi werden auf jeden Fall Verstärkungen für uns sein.“

SVHU-Trainer Jens Martens kritisiert den Austragungsmodus

Während der Übungsleiter mit dem Auftritt seiner Kicker zufrieden war, störte ihn der Austragungsmodus gewaltig. Der SVHU startete in der Gruppe A und hatte vor der Endrunde fast drei Stunden Pause, weil er auf die Ergebnisse der Gruppe B warten musste.

„Das ist für uns schon ein Nachteil“, sagte Martens. Hartenholms Spartenleiter Patrick Petersen-Lund erwiderte: „Wir haben diese Problematik intern ausführlich diskutiert. Auch wenn wir die Gruppenspiele immer abwechselnd ansetzen und bei zehn Mannschaften bleiben, gibt es immer noch lange Totzeiten. Das Teilnehmerfeld reduzieren wollen wir aber auch nicht.“

Die lange Wartezeit war aber auch das Einzige, was Jens Martens ein wenig verstimmte. „Ansonsten ist das hier in Hartenholm ein tolles Turnier, zu dem wir gerne wiederkommen.“ Das sahen auch die Spieler, die rund 1500 Zuschauer und die Organisatoren so. „Aus Veranstaltersicht gibt es nichts zu meckern. Es waren nur Mannschaften hier, die sich aufs Fußballspielen konzentriert haben“, sagte Patrick Petersen-Lund.

Der Stolz der Hartenholmer, das Hallenmasters in Kiel gewonnen zu haben, war immer noch spürbar. Henry Göttsch, Sören Gerth und Lars Hübner, die beim Blomberg-Cup in der Turnierleitung saßen, bekamen glänzende Augen, als sie von ihren Fan-Choreografien, von der An- und Abreise nach Kiel und von der anschließenden Party im Gasthaus Zur Linde sprachen.

Selbst die Tatsache, dass sich beim offiziellen Siegerfoto in der Landeshauptstadt zwei Unbekannte aufs Bild geschummelt hatten und diese „Fotobombe“ unter anderem bei Facebook für Gesprächsstoff sorgte, störte sie nicht im Geringsten.