Beim Solarstrom-Cup in Leezen trumpft der SV Todesfelde II groß auf und besiegt im Endspiel die klar favorisierte erste SVT-Mannschaft mit 2:1

Leezen. Noch im Halbfinale hatten sich beide Teams gegenseitig angefeuert. Vor dem Endspiel beim 30. Hallenfußballturnier des Leezener SC scherzten die Kontrahenten dann noch. „Jetzt können wir ja auch in unsere eigene Halle fahren.“ Doch als die erste Mannschaft des SV Todesfelde im direkten Duell um den Titel auf die eigene Zweitvertretung traf, waren die Vereinskameraden zwölf Minuten lang ganz normale Gegner.

Dass aber ausgerechnet die aufmüpfige Reserve mit einem 2:1-Sieg durch Tore von Julian Holz und Bennet Möller (Gegentreffer: Sebastian Bruhn) dem klar favorisierten Schleswig-Holstein-Ligisten den dritten Triumph in Serie beim größten Indoorkick im Kreis vermieste, war eine dicke Überraschung und sorgte auf Seiten der Verlierer verständlicherweise für sehr lange Gesichter.

„Bei unserem eigenen Turnier haben wir kurz nach Weihnachten noch eine 1:7-Klatsche bekommen, diesmal wollten wir uns besser verkaufen“, sagte Routinier Kay Reining, der den abwesenden Trainer Jan Jakobsen hinter der Bande vertrat. „Faxe hat nicht so die Lust auf Halle, unsere Jungs dafür umso mehr. Wir könnten noch viel mehr Turniere spielen.“

Der Mannschaftskapitän steuert acht Tore zum Titelgewinn bei

Ein schlechtes Gewissen hatten die Youngster – aktuell mit 38 Punkten aus 19 Partien Tabellenführer der Verbandsliga Süd-West – nicht. „Wir haben das verdient“, sagte Kapitän Rico Grotherr, der im Verlauf des Wochenendes acht Treffer zum Titelgewinn beisteuerte. „Ich bin jetzt seit drei Jahren in Todesfelde, aber ein Turnier hatten wir mit der zweiten Mannschaft noch nie gewonnen.“

Die Verlierer gratulierten fair. Wie etwa Florian Petzold: „Das haben die Jungs aus der ,Zweiten‘ wirklich gut gemacht. Vielleicht wollten sie im Finale den Sieg auch ein bisschen mehr.“

Hallenkreismeister SV Schackendorf bot zwar mit dem langjährigen Todesfelder Leistungsträger Jorrit Bernoth (sieben Turniertore) zwar einen prominenten Neuzugang auf, scheiterte allerdings schon in der Zwischenrunde – passenderweise im entscheidenden Match mit einem 0:2 am SVT. Der TuS Hartenholm startete mit einer gemischten Mannschaft aus erstem und zweiten Team, verlor aber sämtliche Zwischenrundenpartien.

Altstars des Leezener SC schlagen sich unerwartet gut

Der SV Todesfelde II war indes nicht die einzige positive Überraschung an den drei Turniertagen in der Leezener Amtssporthalle. So gelang es der SG Oering-Seth (Kreisklasse A), die Vorrundenphase zu überstehen; der Underdog schaltete dabei auch die nominell stärkste Vertretung der Gastgeber aus. Keine Herrenmannschaft des Leezener SC erreichte die Zwischenrunde – ein ernüchterndes Abschneiden. Dafür hielt ausgerechnet die Altstar-Truppe des Clubs die Fahne vor heimischem Publikum hoch. Mittendrin: Heino Togert, der parallel in der Turnierorganisation mitarbeitete und auch noch als stimmgewaltiger Hallensprecher fungierte.

„2014 hatten wir uns mit den Altstars noch kräftig blamiert und deswegen lange überlegt, ob wir das überhaupt noch einmal machen wollen“, sagte Togert. Diesmal stimmte die Mischung. Auch deshalb, weil beispielsweise die Routiniers Michael Gerken (sechs Tore) und Chris Willhöft (vier Tore) gut in Form waren.

Wie schon im Dezember bei der Hallenkreismeisterschaft am gleichen Austragungsort wurde auch beim Solarstrom-Cup erstmals auf Fünf-Meter-Tore gespielt. Mit dem erhofften Effekt: Selbst wenn nur 25 Teams teilnahmen, also fünf weniger als 2014, fielen in 74 Begegnungen satte 327 Treffer – das ist ein neuer Rekord.