Eintracht-Kapitän Philipp Koch gibt den Klassenerhalt als Ziel aus

Er ist tatsächlich der dienstälteste Spieler von Eintracht Norderstedt, steht vor seiner fünften Saison im Herrenfußball. Doch es wäre vermessen, einen gerade einmal 23-Jährigen als „erfahren“ zu bezeichnen. Gleichwohl lässt sich die Entwicklung von Eintracht Norderstedt gut an Philipp Koch nachzeichnen.

Der heutige Kapitän, zugleich Schaltzentrale im zentralen Mittelfeld, gehörte 2009 zu einer Gruppe von zwölf Talenten, die aus der eigenen A-Jugend direkt in die Oberliga-Mannschaft integriert werden sollten. Mittlerweile ist Koch der einzige Akteur des damals gepriesenen, nun weitestgehend in Vergessenheit geratenen Jahrgangs 1990, der noch das Eintracht-Trikot trägt. „Anfangs bin ich noch oft aus- und eingewechselt worden. Über die Jahre sind es immer mehr Einsätze geworden.“

Trainer Thomas Seeliger setzt voll auf Philipp Koch, hat ihn ohne lange Überlegung erneut zum Spielführer bestimmt. Seine Aufgabe ist es, die flexible Viererreihe vor ihm in Szene zu setzen – an Optionen für das vom Coach geforderte schnelle Kombinationsspiel mangelt es nicht. Koch bestätigt, was viele Beobachter sagen: Nie war das Gedränge um die Startelf so groß wie aktuell. „Die Qualität ist gestiegen. Speziell die fünf Positionen im Mittelfeld sind alle mindestens doppelt besetzt. Das ist aber auch nicht das Schlechteste, weil es immer Leistungsschwankungen geben kann.“

Auch sein erstes Regionalligajahr war keinesfalls fehlerfrei. Auffällig ist die hohe Anzahl von Gelben Karten – 13-mal wurde Philipp Koch in der Saison 2013/2014 verwarnt. In gewisser Weise ist es das Berufsrisiko des Mannes vor der Abwehr. „Die Regionalliga ist schneller, die individuelle Klasse der Gegner höher. Du weißt als Spieler: Wenn ich einen Bock baue, geht der sofort nach hinten los. Das war in der Oberliga noch anders.“ Und da von seiner zentralen Position aus der Weg zum eigenen Tor relativ kurz ist, hilft oftmals nur noch ein taktisches Foul.

Wie beim gesamten Team setzt Koch, der seit seiner C-Jugend bei der Eintracht ist, auch bei sich auf den Lerneffekt, will durch besseres Stellungsspiel brenzlige Situationen möglichst vermeiden. Und damit sicher durch das berüchtigte zweite Jahr in einer neuen Spielklasse kommen. „Wir sind auch in dieser Serie weiterhin die Kleinen. Da muss man nur auf Mannschaften wie Oldenburg schauen, wer da im Kader steht und welche Vita die Spieler haben.“

Sein Ziel: „In dieser Liga geht es entweder darum, aufzusteigen oder nicht abzusteigen. Dazwischen gibt es nichts.“ Das heißt: Je früher der Klassenerhalt sicher ist, desto besser wird die Saison gewesen sein.