Drittliga-Handballfrauen des SV Henstedt-Ulzburg legen in der ersten Halbzeit den Grundstein zum 29:26-Heimerfolg gegen den Buxtehuder SV II

Henstedt-Ulzburg. Nur ein Tor im Estadio Santiago Bernabéu, dagegen 55 Treffer beim Frauenhandball in der Halle 2 des Schulzentrums Maurepasstraße. Die knapp 100 Fans, die trotz der zeitgleich im Free-TV angebotenen Übertragung des Fußball-Champions-League-Halbfinales zwischen Real Madrid und dem FC Bayern München das Drittliga-Heimspiel des SVHenstedt-Ulzburg gegen die zweite Mannschaft des Buxtehuder SV verfolgten, brauchten ihr Kommen nicht zu bereuen. Beide Teams lieferten sich ein unterhaltsames Match, das nach 60 Minuten mit einem 29:26 (16:11)-Erfolg der Gastgeberinnen endete.

Den Grundstein zum Heimsieg legte die Crew von Trainer Volker Paul schon in der ersten Halbzeit mit elf tollen Minuten. Beim Stand von 6:7 (14.) schaltete der SVHU den Turbo ein und zog gegen die in dieser Phase der Partie völlig indisponierte Bundesliga-Reserve bis auf 16:8 davon. Zwar schmolz der deutliche Vorsprung nach dem Seitenwechsel kontinuierlich zusammen, doch der Tabellensiebte (24:22 Punkte) rettete sich mit hängender Zunge ins Ziel. Paul: „In der Schussphase sind wir komplett eingebrochen. Da hat sich negativ ausgewirkt, dass wir in den vergangenen Wochen nicht optimal trainieren konnten.“

Letzendlich war das Resultat der Begegnung allerdings nur für Statistiker interessant. Viel wichtiger: Hinter den Kulissen basteln die Vereinsverantwortlichen fleißig an einer konkurrenzfähigen Mannschaft für die Saison 2014/2015. Neuer Coach wird Sebastian Schräbler, aktuell Jugendkoordinator und hauptamtlicher Nachwuchstrainer beim SV Henstedt-Ulzburg. Der 31-Jährige soll bei seiner Arbeit von einem Assistenten unterstützt werden. „Diesen haben wir bisher allerdings noch nicht gefunden“, sagte Teammanager Lukas David.

Jennifer Knust und Nina Schilk gehen zur SGH Rosengarten-Buchholz

Über eine neue sportliche Heimat freuen sich derweil Torhüterin Jennifer Knust und Allrounderin Nina Schilk. Das Duo wird in der kommenden Punktrunde gemeinsam für Zweitliga-Club SGH Rosengarten-Buchholz auflaufen. Sowohl Knust als auch Schilk nennen die bessere sportliche Perspektive als wichtigsten Beweggrund für diesen Schritt.

„Ich hätte unheimlich gern mit dem SV Henstedt-Ulzburg in der 2.Bundesliga gespielt, aber dieses Thema hatte sich aufgrund unserer Leistungsschwankungen ja schon vor Monaten erledigt“, sagte die 23 Jahre alte Keeperin. Da mit Miriam Hawen, 35, auch die zweite Schlussfrau des aktuellen Kaders am Saisonende aufhört – sie allerdings aus familiären Gründen –, gibt es auf der Position zwischen den Pfosten akuten Handlungsbedarf.

Zwar hat der SVHU mit Merline Wünsche, 19, eine talentierte Torhüterin in der Hinterhand; ob sie den Sprung aus der Schleswig-Holstein-Liga in die dritthöchste deutsche Klasse schafft, muss allerdings erst noch abgewartet werden. Volker Paul: „Eines ist klar: Es wird auf jeden Fall schwierig werden, Jennifer und Miriam gleichwertig zu ersetzen.“

Die Lücke, die Nina Schilk, 24, reißt, dürfte für den finanziell klammen SVHU ebenfalls nur schwer zu schließen sein. Die konditions- und sprintstarke Sport- und Mathematikstudentin stand gegen den Buxtehuder SV II 60 Minuten lang auf dem Feld und erzielte sechs Tore. Nur Janicke Bielfeldt (sieben Treffer) war noch erfolgreicher.

An diesem Sonnabend sind Knust und Schilk aber auf jeden Fall noch für den SV Henstedt-Ulzburg im Einsatz. Um 16 Uhr kommt es im Schulzentrum Maurepasstraße zum Duell mit dem Tabellenelften SHV Oschatz.

Tore des SV Henstedt-Ulzburg: Janicke Bielfeldt (7), Nina Schilk (6), Laura Neu (5/davon 1 Siebenmeter), Marleen Völzke (4/1), Tina Pejic (3/2), Alisa Oehme, Christina Vogt (beide 2). Tabelle der 3. Liga Ost: 1. TSV 1860 Travemünde (39:7 Punkte), 2. HC Leipzig II (36:8 Punkte), 3. Frankfurter HC (32:14), 4. Buxtehuder SV II (29:15), 5. TSV Owschlag (26:20), 6. TSG Wismar (25:21), 7. SV Henstedt-Ulzburg (24:22),8. SV Grün-Weiß Schwerin (23:23), 9. HC Salzland 06 (22:24), 10. MTV 1860 Altlandsberg (20:26), 11. SHV Oschatz (18:28), 12. Berliner TSC (17:29), 13. Rostocker HC (8:38), 14. SV 63 Brandenburg-West (1:45).