TuS Hartenholm und SV Henstedt-Ulzburg stehen in der Schleswig-Holstein-Liga gegen den Heider SV und Strand 08 unter Erfolgsdruck.

Hartenholm. Wem der Fußball im Kreis Segeberg am Herzen liegt, der wird beim Blick auf die Tabelle der Schleswig-Holstein-Liga keine Freude verspüren. Abgesehen vom SV Todesfelde auf Platz sechs droht dem TuS Hartenholm und dem SV Henstedt-Ulzburg der Absturz in die Verbandsliga. Vor dem 29. Spieltag belegen beide Clubs einen Abstiegsrang und benötigend dringend einen positiven Lauf.

In der Theorie wissen die Spieler des TuS Hartenholm , dass in den nun anstehenden entscheidenden Wochen grundlegende Tugenden gefragt sind. Doch die Ursachenforschung, warum das Team sich so selten überwinden kann, einen Kontrahenten niederzukämpfen, hat sich längst zu einer Dauerfrage entwickelt. "Wir müssen 90 Minuten lang mal andere Menschen sein", sagt Kapitän Martin Genz. "Wir sind einfach zu lieb. Zuletzt hatten wir beim 1:4 in Kropp nicht den Willen, dem Gegner zu zeigen, dass wir das Spiel auch gewinnen können."

Das heißt nicht, dass die Hartenholmer die Abdrücke ihre Stollen auf den Waden des Heider SV verewigen sollen. Gleichwohl wird das Heimspiel am Sonntag (15 Uhr) wohl kaum durch technische Raffinesse entschieden. "Wir brauchen eine Zweikampfführung, die für den Abstiegskampf taugt", sagt Martin Genz.

Heide scheint die nötige Stabilität mittlerweile gefunden zu haben. Seitdem Thomas Möller - von November 2008 bis Juni 2012 beim SV Todesfelde - als Coach die Verantwortung trägt, hat das Team, einmal abgesehen von einer Niederlage gegen den Aufstiegsfavoriten SV Eichede, aus vier Partien zehn Punkte gesammelt und blieb dabei dreimal ohne Gegentor.

Der TuS Hartenholm könnte mit einem Heimerfolg wieder am Heider SV vorbeiziehen. "Ich nehme erst Komplimente an, wenn wir tatsächlich durch sind", sagt Möller daher betont vorsichtig. Von Tabellenplatz neun an (Heikendorfer SV) bis zum Schlusslicht Schleswig 06 kämpft die halbe Schleswig-Holstein-Liga um den Klassenerhalt. Das sportliche Niveau der Konkurrenten unterscheidet sich derzeit nur in Kleinigkeiten. Wer jetzt über ein paar Wochen konstant punktet, könnte sich also durchaus ein wenig absetzen.

Das ist dem SV Todesfelde schon in der Hinserie gelungen. Auswärts beim SV Eichede (Sonnabend, 16 Uhr) wäre selbst ein Remis eine Überraschung - schließlich hat der Tabellenzweite elf seiner letzten zwölf Matches gewonnen. Trainer Sascha Sievers: "Wir werden uns bis zur Decke strecken müssen, um eine Chance zu haben." Zudem wird der Regionalliga-Aspirant auf Revanche brennen. Im Hinspiel gelang dem SVT ein sensationell deutlicher 4:0-Sieg, der die gesamte Liga verblüffte.

SVHU-Coach Jens Martens vertraut dem jungen Torhüter Vincent Driessen

Zumindest auf der Position zwischen den Pfosten plagen Jens Martens, den Trainer des SV Henstedt-Ulzburg, vor der Auswärtsbegegnung beim NTSV Strand 08 (Sonnabend, 14 Uhr) keine Sorgen. Neben Vincent Driessen steht dem Coach auch der reaktivierte Sven Barth als Keeper zur Verfügung. Der arbeitet zwar in London, fliegt am Wochenende aber auf eigene Kosten nach Hamburg, um seine Freundin zu besuchen. Barth hilft dem SVHU im Abstiegskampf, da mit einer baldigen Rückkehr von Mannschaftskapitän André Zick (Sehnenabriss in der Hüfte im November 2012) vorerst nicht zu rechnen ist.

Wenn die Partie in Timmendorf beginnt, wird Barth auf der Auswechselbank sitzen. "Es gibt für mich zurzeit keinen Grund, Vincent Driessen nicht aufzustellen, wenn er fit und verfügbar ist", sagte Jens Martens.

Für den Tabellenvorletzten der Schleswig-Holstein-Liga wird es jetzt ernst im Abstiegskampf. Inklusive dem Match bei Strand 08 und den folgenden Partien gegen Schleswig 06, den TSV Altenholz, den FC Dornbreite Lübeck und den TuS Hartenholm stehen in den kommenden drei Wochen fünf Duelle gegen direkte Konkurrenten auf dem Plan. "Wir wissen um die schwierige Situation und bereiten uns ordentlich vor", so Martens.