Nach fünf Partien mit den Handballprofis des SV Henstedt-Ulzburg kehrt Philipp Liebe in den Landesligakader zurück.

Henstedt-Ulzburg. Am Sonnabend bestreiten die Zweitliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg im Schulzentrum Maurepasstraße um 19 Uhr das letzte Heimspiel des Jahres 2012 gegen den Tabellensechsten TSG Ludwigshafen-Friesenheim. Wie üblich wird Hallensprecher Klemens Schoeps beim Einlaufen jeden Akteur des SVHU-Teams aufrufen - doch der Name von Philipp Liebe wird bei der Vorstellung fehlen.

Seit dem Match am 17. November beim VfL Bad Schwartau, also auch bei den Heimspielen am 1. Dezember gegen den TV Bittenfeld und eine Woche darauf gegen den HC Erlangen, hatte der Rückraumakteur aus dem zweiten Team des SVHU (Landesliga Süd) zum Kader des Zweitligisten gehört. Liebe war als "Feuerwehr" für die verletzten Tim Völzke und Florian Bitterlich eingesprungen.

Trainer Tobias Skerka: "Er hat seinen Job gut erledigt, bei seinen Einsätzen verhindert, dass auf der Position ein Bruch entsteht und seinen Rückraumkollegen die nötigen Erholungspausen ermöglicht."

Die Teamverantwortlichen haben dem Henstedt-Ulzburger Eigengewächs einen Ligavertrag bis zum Jahresende gegeben. Doch diese Mission ist nun für den Rechtshänder ein wenig früher als geplant vorüber.

"Ich habe am eigenen Leib erfahren, dass die 2. Bundesliga für jeden Spieler ein Knochenjob ist", sagte Philipp Liebe. Der 28-Jährige musste von heute auf morgen vom vergleichsweise beschaulichen Trainingsrhythmus des Landesligateams in den rauen Profi-Alltag des Zweitligakaders wechseln. "Statt zweimal in der Woche locker zu trainieren und mich fit zu halten, stand ich plötzlich vor täglichen Übungseinheiten - und das nicht nur abends. Dabei habe ich noch einen normalen 40-Stunden-Job", so Philipp Liebe. Bereut hat er diesen Schritt nicht. "Aber es war beeindruckend, dass ich schon im Training immer 100 Prozent geben musste, um mit den Jungs mithalten zu können."

So ungewohnt das Maß der körperlichen Belastung auch war, fremd im Team fühlte sich der Interimsspieler nie. "Ich bin toll aufgenommen worden, war sofort voll integriert und bin mit allen gut ausgekommen", sagte Philipp Liebe, "das Miteinander war ebenso schön wie die Atmosphäre bei den Punktspielen. Da waren ja plötzlich weit über 1000 Fans in der Halle, nicht nur ein paar Dutzend wie in der Landesliga." Highlight dieser Einsätze war für Liebe das Match in Leipzig, das nach einer Busfahrt mit Hindernissen mit einem 31:25-Sieg vor 1800 Fans endete.

"Aber mit Zweitliga-Handball ist jetzt schon vor Vertragsende Schluss. Meine alte Verletzung im Rücken-/Na ckenbereich hat sich wieder gemeldet", sagte der Goalgetter des Landesliga-Tabellenführers. "Ich will jetzt gesundheitlich nichts riskieren und dann vom 12. Januar an mit unserem zweiten Team um den Aufstieg in die Schleswig-Holstein-Liga spielen. Denn daran hängt mein Herzblut."