Die Zweitliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg ziehen beim VfL Bad Schwartau mit 26:32 den Kürzeren.

Lübeck. "Immer diese verfluchten fünf bis zehn Minuten." Lars-Uwe Lang, Kreisläufer der Zweitliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg, war nach der 26:32 (11:16)-Auswärtsniederlage des SVHU bei seinem früheren Klub VfL Bad Schwartau schwer genervt.

Wieder einmal hatten die Männer von Coach Tobias Skerka gut begonnen die erste Viertelstunde bis zur 8:7-Führung (17.) sowie das letzte Spieldrittel mindestens gleichwertig gestaltet. "Aber dann verwandeln wir erneut innerhalb weniger Minuten mehrere Chancen nicht, während der Gegner trifft, und liegen plötzlich mit fünf Toren hinten", sagte Lang, "das passiert uns in dieser Saison einfach zu oft. Und eine Mannschaft wie der VfL Bad Schwartau ist in eigener Halle zu clever, um sich so eine Führung noch aus der Hand nehmen zu lassen."

Vor über 2000 lautstarken Fans in der Lübecker Hansehalle schleppten die Gäste allerdings auch von Beginn an eine nicht unerhebliche Hypothek mit sich herum. Neben Tim Völzke (Bänderverletzung im rechten Fußgelenk) musste Tobias Skerka in Bad Schwartau auch auf Jan Wrage verzichten. Der Kreisläufer-Hüne hatte sich ebenfalls vor einer Woche beim 38:28-Heimerfolg gegen die HG Saarlouis den linken Unterarm gebrochen. Und Florian Bitterlich laboriert weiterhin an einer Fingerverletzung.

"Den Ausfall von Flo und Tim im linken Rückraum haben wir nicht kompensieren können", sagte Tobias Skerka, der aufgrund der Personalnot sogar Philipp Liebe aus dem Landesliga-Team des SVHU einen Kurzeinsatz auf der Königsposition gewährte.

Hinzu kam, dass der Schwartauer Keeper Tobias Mahncke einen Glanztag erwischt hatte. Mit 23 Paraden zog der VfL-Schlussmann den SVHU-Schützen reihum den Zahn. "Dazu kamen noch Pfosten- und Lattenwürfe", sagte Skerka, "wir hatten unsere Möglichkeiten. Letztlich müssen wir aber auf den ersten 20 Minuten aufbauen, die Woche über wirklich hart arbeiten und in dieser Konstellation am kommenden Sonntag bei Eintracht Hildesheim punkten."

Für einen Akteur der Hausherren war die Partie gegen den SVHU ein ganz besonderes Match. Rückraum-Shooter Jan Schult, 26, der in seiner Zeit beim HSV (2004 bis 2009) sogar Erstligaerfahrung gesammelt hat, stammt aus der Jugend der Henstedt-Ulzburger.

"Das war seit 2004 mein erstes Pflichtspiel gegen meinen früheren Klub, wir haben uns seitdem immer nur bei Turnieren oder Freundschaftsspielen getroffen", sagte der mit sieben Toren erfolgreichste Werfer des VfL Bad Schwartau, "ich habe mich sehr gefreut, die vielen bekannten Gesichter wiederzusehen." Zumal die Gäste ja auch noch artig zwei Punkte in der Hansehalle ablieferten...

Spielverlauf: 2:1, 3:2, 3:4 (8.), 5:6, 7:8 (17.), 13:8 (24.), 13:10, 16:10 (29.), 16:11 - 17:12, 20:12 (36.), 21:14, 22:15 (40.), 24:16, 25:18 (46.), 27:20, 29:20 (50.), 30:21, 30:25 (55.), 32:25 (58.), 32:26. Tore des SV Henstedt-Ulzburg: Nico Kibat (9/davon 5 Siebenmeter), Lasse Kohnagel (5), Lars-Uwe Lang (4), Tim-Philip Jurgeleit (3), Maik Makowka (2), Lars Bastian, Rasmus Gersch und Jens Thöneböhn (je 1). Tabelle: 1. Bergischer HC (20:2 Punkte), 2. TV Emsdetten (20:4), 3. HSG Nordhorn-Lingen (16:8), ..., 10. VfL Bad Schwartau (10:10), ..., 13. Eintracht Hildesheim (8:14), ..., 16. HG Saarlouis (8:16), 17. TuS Ferndorf (7:15), 18. SG Leutershausen (6:16), 19. SV Henstedt-Ulzburg (6:16).