Dennoch führen die Landesliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg auch die neue Spielklasse ungeschlagen an.

Henstedt-Ulzburg. Die Tabelle täuscht über die Kräfteverhältnisse in der Handball-Landesliga Süd der Männer ein wenig hinweg. Zwar führt das aufgestiegene zweite Männerteam des SV Henstedt-Ulzburg die Staffel nach nur sieben Partien mit 14:0 Punkten und einer positiven Tordifferenz von 74 Treffern souverän an, und doch lässt Coach Jan Wagner keinen Zweifel daran, dass vieles anders ist als noch in der Vorsaison in der Kreisoberliga Süd.

Die Punktrunde 2011/2012 hatte das Unterbau-Team der Zweitliga-Handballer des SVHU mit 36:0 Punkten und 790:362 Toren dominiert. Stets war nur die Höhe des zu erwartenden Sieges ein Thema. "Damit ist jetzt Schluss, die Zeit der Rekordsiege ist vorbei. In der Landesliga wird ein schnellerer und auch taktisch flexiblerer Handball gespielt", sagt Wagner, der sich hütet, auch nur einen der Gegner in dieser Spielzeit auf die leichte Schulter zu nehmen, "selbstverständlich wollen wir auch dieses Mal unsere weiße Weste bis zum Schluss wahren, aber dafür müssen wir nun deutlich mehr leisten."

Jüngstes Indiz hierfür ist der 32:27 (13:14)-Heimsieg im Spitzenspiel gegen Lübeck 76 (2./11:3/200:182 Tore). Gegen das letzte andere bis dahin noch ungeschlagene Team der Südstaffel taten sich die Henstedt-Ulzburger im ersten Spielabschnitt ungemein schwer. "Da haben wir uns überdurchschnittlich viele Ballverluste und Fehlwürfe geleistet", sagte Rückraumspieler Thorre Breckwoldt, "in der Phase hat uns Philipp Liebe mit vier seiner neun Tore im Spiel gehalten." Die Gastgeber fingen sich nach der Pause, gingen entschlossener zu Werke und gaben nach dem 19:18 (38.) die Führung nicht mehr ab.

Aber es sind nicht nur die Spitzenteams der Liga, die einem ein Bein stellen können. Das haben die SVHU-Männer nur eine Woche zuvor beim 36:30-Auswärtserfolg gegen das Ligaschlusslicht Eichholzer SV (2:12 Punkte) feststellen müssen. "Da sind wir mit einem 15:20-Rückstand in die Pause gegangen", erinnert sich Jan Wagner, "da kamen zwar viele Faktoren zusammen, aber einer davon war bestimmt auch, dass sich einige Spieler schon vorab des Sieges zu sicher waren."

Den von der Abteilungsleitung erteilten Auftrag, sofort in die Schleswig-Holstein-Liga durchzumarschieren, sieht Jan Wagner, der als Bäckermeister im Familienbetrieb im Henstedt-Ulzburger Neuer Weg arbeitet, zwar nicht in Gefahr. "Aber wir müssen sauber weiterarbeiten und konzentriert auf unser Spiel achten. Dann wird das schon klappen, unsere Jungs sind doch noch zu stark für diese Liga."

Ein Umstand, den auch die Fan-Trommler des SVHU zu würdigen wissen. Wann immer es geht, unterstützt die treue Fangemeinde bereits ihre "Zwote" lautstark, wenn sie das Vorspiel der Bundesligatruppe bestreitet.

Die Drittliga-Handballfrauen des SV Henstedt-Ulzburg müssen derweil mit einer Spielerin weniger die restliche Saison bestreiten. Rückraum-Akteurin Julia Steinberg, 21, die vom TSV Ellerbek gekommen war, sucht sich wegen zu geringer Spielanteile in den bisherigen Partien einen neuen Verein.