Beim Werfertag der Bramstedter Turnerschaft schleudert der Gymnasiast den Speer 36,75 Meter weit - Landes-Jahresbestleistung.

Bad Bramstedt. Als Andreas Bernecker, Leichtathletik-Spartenleiter bei der Bramstedter TS und Organisator des BT-Werfertages, zur Siegerehrung in der Altersklasse M 12 aufrief, strahlte er ein wenig mehr als gewöhnlich. Der Speerwurf-Landestrainer freute sich sehr über den Auftritt von Sidney Witt. Der zwölf Jahre alte Weddelbrooker warf den Speer 36,75 Meter weit und stellte damit einen Kreisrekord in der Altersklasse M 12 auf.

Der Gymnasiast erzielte gleichzeitig eine schleswig-holsteinische Jahresbestleistung und überbot seine eigene Marke von 35,50 aus dem April um mehr als einen Meter.

Erst vor knapp drei Jahren entschloss sich Sidney Witt, zusammen mit seinem Kumpel Johann Schöler, 13, der Leichtathletiksparte der BT beizutreten. Der Speerwurf hatte es ihm sofort angetan. "Unser Trainer Andreas Bernecker ist ja auch sehr erfolgreich. Ich würde ihn schon gerne einmal besiegen", sagt Sidney, der die Jürgen-Fuhlendorf-Schule besucht, lachend.

Dass es bis dahin noch ein weiter Weg ist und viel Training auf den jungen Athleten wartet, weiß er selber. Denn seinen Coach zu schlagen, ist momentan eher unwahrscheinlich. Der 44-Jährige ist zurzeit in Topform. Zuletzt hatte Bernecker in Sarreguemines (Frankreich) beim Ländervergleich der Senioren-Nationalmannschaften zwischen Deutschland, Frankreich und Belgien mit dem deutschen Team den ersten Platz belegt.

Der Physiotherapeut landete im Speerwurf der Altersklasse M 40 mit 58,21 Metern auf dem zweiten Platz. Die Weite bedeutet gleichzeitig Saisonbestleistung für den Routinier, der sich in diesem Jahr zum dritten Mal in Folge den Deutschen Meistertitel bei den "Ol dies" sicherte.

Kein Wunder, dass Bernecker bei den jungen Werfern hoch im Kurs steht. Während Sidney Witt in Bad Bramstedt gleich drei persönliche Bestleistungen aufstellte und auch das Kugelstoßen (8,90 Meter) gewann, freute sich sein Vereinskamerad Aaron Köhler vor allem darüber, nach langer Pause endlich wieder einen Wettkampf bestreiten zu können.

Der Grund für die Zwangspause war die sehr schnelle Zunahme an Körpergröße. "Aarons Sehnen sind nicht so schnell mitgewachsen, das passiert dann eben mal. Man muss dann einfach warten", sagt Aarons Vater Christian Köhler, seines Zeichens BT-Sprint- und Sprungtrainer.

Die lange Trainings- und Wettkampfpause zerrte an den Nerven: Aa ron Köhler: "Ich durfte ein halbes Jahr lang gar nichts machen. Jetzt bin ich aber schmerzfrei und freue mich, dass es heute schon wieder so gut gelaufen ist."

Der Zwölfjährige gewann den Diskuswurf mit 28,27 Metern und wurde im Kugelstoßen mit 8,89 Metern Zweiter. Er stieß nur einen Zentimeter kürzer als sein Vereinskamerad Sidney Witt. Auch wenn es im Wurfbereich gut läuft, konzentriert sich Aaron Köhler eher auf den Sprint und Sprung. Im Winter will er vor allem in seiner Lieblingsdisziplin, dem Weitsprung, angreifen. "Ich möchte die fünf Meter überbieten", sagt er.

Auch wenn sich beim Werfertag - unter anderem aufgrund der Herbstferien - nur 36 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus zwölf Vereinen auf dem Sportplatz am Schäferberg tummelten, war Organisator Andreas Bernecker zufrieden. Wieder einmal gab es gute Leis tungen zu notieren, sodass die gegrillten Würstchen nach getaner Arbeit allen Beteiligten besonders gut schmeckten.