Handballer des SV Henstedt-Ulzburg verlieren Zweitliga-Auftaktmatch gegen Bundesliga-Absteiger TV 05/07 Hüttenberg mit 30:38.

Henstedt-Ulzburg. Den Zweitliga-Handballern des SV Henstedt-Ulzburg bleibt eine Woche Zeit, um bis zum nächsten Punktspiel die schmerzlichen Lektionen aus der 30:38 (12:14)-Heimniederlage gegen den TV 05/07 Hüttenberg intensiv aufzuarbeiten. Und Fortschritte tun Not, da die Männer von Coach Tobias Skerka am Sonnabend, 8. September, auf die SG BBM Bietigheim treffen, die mit dem 33:24 in ihrem Auftaktmatch beim TuS Ferndorf noch deutlicher als Hüttenberg gewonnen hat.

Positiv sei angemerkt: Es lag nicht am spielerischen Potenzial, dass der Klassenneuling vor 700 lautstarken Fans in der proppevollen Halle im Schulzentrum Maurepasstraße gegen den Bundesliga-Absteiger deutlich den Kürzeren zog. Immer dann, wenn die SVHU-Männer klaren Kopf bewahrten, konnten sie mit dem Favoriten, dessen Bundesligakader bis auf fünf Abgänge zusammengeblieben ist, mithalten. Mit 3:1 führten die Hausherren nach fünf Minuten, nach 27 Minuten hatten sie sich nach zwischenzeitlichem Vier-Tore-Rückstand den 12:12-Gleichstand erkämpft.

Doch die Hoffnung auf eine Pausenführung - oder gar mehr - zerplatzte aus denselben Gründen, die schon zuvor für den zwischenzeitlichen Rückstand verantwortlichen gewesen waren. Mit fahrigen Aktionen im Spielaufbau und teilweise nachlässigen Abschlüssen - der Hüttenberger Keeper Jan-Steffen Redwitz konnte Würfe von Rasmus Gersch (20.) und Lasse Kohnagel (21.) sogar fangen - luden die Henstedt-Ulzburger die Gäste wiederholt zu leichten Toren ein.

"Wer in der 2. Bundesliga in einem Spiel über ein Dutzend Gegenstöße zulässt, der kann nicht gewinnen", sagte SVHU-Trainer Tobias Skerka, "ich glaube aber, dass unsere Fehler auch der Nervosität im ersten Punktspiel in der neuen Klasse und der ungewohnt großen Kulisse geschuldet sind."

Dass es durchaus besser geht, ließen die Hausherren mehrfach durchblicken. Keeper Jan Peveling war in der ersten Halbzeit mit zehn Paraden ein sicherer Rückhalt. Der Neuzugang von der HG Saarlouis hielt dabei unter anderem drei Siebenmeter. Nach einer Gewöhnungsphase an die aggressive 3:2:1-Verteidigung der Gäste lief die SVHU-Offensive zufriedenstellend. Tobias Skerka reagierte mit zwei taktischen Maßnahmen: Rückraumriese Maik Makowka musste früh wieder auf die Bank (10.), fünf Minuten später kam im linken Rückraum Rasmus Gersch für Florian Bitterlich zum Einsatz.

Kurioserweise begann die beste Phase des SVHU, nachdem Jens Thöneböhn in der 20. Minute wegen einer "Notbremse" die Rote Karte sah.

Kurz vor dem Seitenwechsel präsentierten sich die Gastgeber vorübergehend als gleichwertiger Gegner. "Vor allem deshalb, weil wir in der Abwehr, die uns vorher ins Spiel gebracht hatte, nun wieder nachlässiger agiert haben", sagte Gästetrainer Heiko Karrer.

Der Coach des TV 05/07 Hüttenberg attestierte dem SVHU eine gelungene Zweitliga-Premiere. "Ich bin mir sicher, dass die Henstedt-Ulzburger gerade in dieser engen Halle mit dem Publikum im Rücken noch die nötigen Punkte für den Klassenerhalt einfahren werden und bin sehr froh, dass wir hier gewonnen haben."

SVHU-Trainer Skerka nahm die Niederlage trotz aller Emotionen nicht allzu tragisch. "Hüttenberg hat als Bundesliga-Absteiger doch eine ganz andere Zielsetzung als wir. Spiele wie diese sind für uns wichtig, um uns zu verbessern. Wir werden bald weniger Fehler machen. Und wenn wir dann im Heimspiel gegen den TV Emsdetten am 15. September von unserem Publikum dieselbe Unterstützung erhalten, dann kommen auch bald die ersten Punkte."

Eventuell aber ohne die Unterstützung des siebenfachen Torschützen Jurgeleit. Der Linksaußen zog sich eine schmerzhafte Muskelverletzung in der rechten Wade zu und wird heute ärztlich untersucht.

Spielverlauf: 0:1, 3:1 (6.), 3:6, 6:9 (17.), 7:11, 11:11 (27.), 12:12, 12:14 - 12:17, 13:19 (35.), 14:21, 19:26 (46.), 20:28, 25:30 (53.), 27:32, 29:35 (58.), 30:38.

Tore des SV Henstedt-Ulzburg: Tim-Philip Jurgeleit (7/davon 3 Siebenmeter), Lasse Kohnagel (6), Lars Bastian (5), Stefan Pries und Jan Wrage (je 3), Nico Kibat und Rasmus Gersch (je 2), Florian Bitterlich und Lars-Uwe Lang (je 1).