Zweitliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg erreichen durch 34:23-Auswärtssieg in Sparkassenarena von Aurich zweite Runde des DHB-Pokals.

Henstedt-Ulzburg. Der Gegner, vor dem die Zweitliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg im Vorfeld ihrer Erstrundenpartie im DHB-Pokal beim Drittligaklub OHV Aurich den größten Respekt gehabt hatten, trat gar nicht an. In der auch als "Ostfriesenhölle" bekannten Sparkassen-Arena von Aurich wollten nur rund 400 Handballfans das Gastspiel des SVHU verfolgen.

"Aus wirtschaftlicher Sicht ist das bedauerlich, da die Pokaleinnahmen ja unter beiden Mannschaften aufgeteilt werden", sagte Tobias Skerka, dessen Mannschaft mit 34:23 (15:12) deutlich die Oberhand behielt, "aber wer weiß, welche Kräfte die Auricher um den Seitenwechsel herum, als es noch einmal knapper wurde, mobilisiert hätten, wenn sie ihre bis zu 1500 Fans im Rücken gehabt hätten?"

Doch ohne diese psychologische Unterstützung für die Gastgeber konnten sich die Henstedt-Ulzburger im ersten Pflichtspiel der Saison getrost auf ihre eigenen Qualitäten konzentrieren. Sie fuhren einen auch in der Deutlichkeit verdienten Sieg ein und schafften so den Einzug in die zweite Pokalrunde.

Nur in den Anfangsminuten stotterte der Angriffsmotor der Henstedt-Ulzburg ein wenig. Möglicherweise spukten den Gästen ja die nicht immer überzeugenden Testspiele der vergangenen Wochen im Kopf herum.

"Zu Beginn war doch etwas Nervosität dabei", sagte Skerka, "die hat sich allerdings gelegt, als wir uns nach einer guten Viertelstunde durch einige leichte Tore deutlich absetzen konnten."

Dass die Hausherren mit zunehmender Spieldauer immer seltener zum Torerfolg kamen und stattdessen so manchen Gegenstoß kassierten, lag an der soliden 6:0-Abwehrformation des SVHU. "Das lief phasenweise schon richtig gut und freut mich sehr, weil ich in dieser Saison noch mehr Augenmerk auf unsere Defensivarbeit lege", sagte Skerka.

Ein gut aufgelegter Torhüter Jan Peveling, der sich bis zur 52. Minute mit 19 gehaltenen Bällen auszeichnete, und sein Kollege Marcus Noel (drei Paraden, darunter ein gehaltener Siebenmeter) steuerten ihren Teil zum klaren Auswärtserfolg bei.

Dass Aurich bis kurz vor der Pause den zwischenzeitlichen Sechs-Tore-Rückstand doch noch auf 12:14 (29.) verkürzte, war vorrangig das Resultat zweier Zeitstrafen gegen Rasmus Gersch und Stefan Pries. Letzterer hatte nach rund 20 Minuten für eine halbe Stunde die Spielmacherrolle von Neuzugang Nico Kibat übernommen.

"Die beiden haben sich hervorragend auf der Position ergänzt", sagte Tobias Skerka, der dann in den letzten zehn Minuten wieder Kibat aufs Feld beorderte, um eine in der vergangenen Saison ausgeprägte Schwäche des SVHU zu unterbinden: "So haben wir den Schwung aufrechterhalten, die Partie konsequent durchgespielt und gar nicht erst damit begonnen, die Zügel schleifen zu lassen."

Doch von einer laxen Einstellung der Mannschaft konnte ohnehin nicht die Rede sein. Die beiden Kreisläufer Jan Wrage und Lars-Uwe Lang verdienten sich für ihren Einsatz in der Offensive, der dem SVHU sieben Strafwürfe einbrachte, ein Extralob. Weitere Akteure wollte Skerka nicht hervorheben; er zeigte seine Zufriedenheit, indem er dem Team für Montag trainingsfrei gab. "Ab Dienstag bereiten wir uns dann intensiv auf unsere Punktspielpremiere am Sonnabend gegen den TV Hüttenberg vor."

Spielverlauf: 2:0, 3:1 (6.), 3:4, 6:6 (13.), 6:10 (18.), 8:14 (25.), 12:14 (29.), 12:15 - 13:17, 15:18 (35.), 15:22 (40.), 18:23, 18:28 (53.), 21:30 (57.), 23:34. Tore des SV Henstedt-Ulzburg: Lars Bastian und Tim Völzke (je 6), Nico Kibat (6/davon 4 Siebenmeter), Jens Thöneböhn (4), Lasse Kohnagel und Jan Wrage (je 3), Rasmus Gersch (3/2), Tim-Philip Jurgeleit (2), Lars-Uwe Lang (1).