Nach der 0:3 Pleite: TuRa Meldorf bleibt das Team Tabellenletzter in der Schleswig-Holstein-Liga. Nächster Gegner ist VfB Lübeck II.

Hartenholm. Es ist nur zweieinhalb Monate her, dass die Fußballer des TuS Hartenholm ihren Aufstieg in die Schleswig-Holstein-Liga euphorisch feierten. Sie hatten ein Level erreicht, von dem sie Jahre zuvor nur träumen konnten. Doch der deprimierende Start in die höchste Landesklasse mit nur einem Zähler aus vier Partien lässt befürchten, dass die Anforderungen in sportlicher Hinsicht zumindest in dieser Saisonphase noch zu hoch sind.

Die 0:3 (0:2)-Niederlage auf eigenem Platz gegen TuRa Meldorf offenbarte mehrere besorgniserregende Defizite. Im Vergleich zweier Kontrahenten, die in der Serie 2011/2012 noch in der Verbandsliga kickten, waren die Gäste aus Dithmarschen physisch weitaus präsenter gewannen demzufolge die meisten Zweikämpfe. Dies registrierten auch einige Hartenholmer Spieler, deren Körpersprache viel zu früh Resignation signalisierte.

Trainer Markus Weber hatte zuletzt moniert, dass nicht jedes Teammitglied die neue Liga "angenommen" hätte. Übersetzt: Die Bereitschaft, Rückstände im Training aufzuholen, ist nicht immer zufriedenstellend. Zudem wiederholen sich individuelle Fehler, die Gegentreffer zur Folge haben.

Auch im vierten Punktspiel geriet die Mannschaft mit 0:1 in Rückstand. Meldorf genügte nach einer Hartenholmer Standardsituation ein langer Pass aus der eigenen Hälfte, um die entblößte Defensive der Hausherren zu düpieren. Patrick Ploetz ließ Torhüter Christopher Newe keine Chance (9.).

Das zweite Gegentor war zwar ein perfekt getroffener Schuss von Jan Niklas Witt (15.), resultierte aber auch aus einer zu kurzen Kopfballabwehr des TuS. Auf diesen frühen Rückstand folgte eine offensive Steigerung der Hartenholmer, bei denen Jannik Holz unermüdlich dribbelte und versuchte, seine Mitspieler in Szene zu setzen. "Bis zur Pause hatten wir eine anständige Phase", sagte Markus Weber.

Es war kein Zufall, dass ausgerechnet der quirlige Holz einen Foulelfmeter in der 32. Minute zugesprochen bekam. Kapitän Martin Genz schoss vom Punkt jedoch einen Meter neben den rechten Pfosten.

Dem quirligen Jannik Holz fehlt häufig die Unterstützung

Sichtbar wurde, dass Jannik Holz als hängende Spitze zwar von seinen Mitspielern gesucht wurde, gleichwohl zu selten Abnehmer im Strafraum fand. In der Offensive muss aufgrund der Ausfälle von Tim Ollenschläger, Sven Günther und Maurice Uhlenbrock sowie der mangelnden Fitness von Arved Käselau momentan improvisiert werden. Fraglos wäre der TuS Hartenholm ansonsten konkurrenzfähig.

"Derzeit geht in jeder Partie ein Spieler von uns verletzt vom Platz", sagte Weber und bezog sich dabei auf den humpelnden Bente Bruhn. Sollte der Abwehr-Allrounder ausfallen, wird der Coach auch in der ohnehin nicht sattelfesten Defensive Probleme bekommen, da Björn Johannsson und Christoph Gätjens nun für zwei Wochen in den Urlaub fahren.

Dass sich Alexander Meyerfeldt bei seinem Schleswig-Holstein-Liga-Debüt an der Eckfahne den Ball abluchsen ließ und daraufhin das 0:3 fiel, verdeutlichte die mangelnde Routine für die 5. Liga ein weiteres Mal. Schließlich spielte der Neuzugang vom SV Henstedt-Ulzburg in der vergangenen Saison noch in der Kreisliga.

Was bleibt, ist die Hoffnung auf mittelfristige Besserung - körperlich, aber auch in den Köpfen der erfolgsverwöhnten Mannschaft. "Wir dürfen jetzt nicht verzweifeln. Es ist für alle eine neue Situation", so Markus Weber.

Im Herbst könnte mit Rückkehr der Verletzten ein schlagkräftigeres Team entstehen. Bis dahin muss der TuS Hartenholm jedoch aufpassen, nicht den Anschluss zu verlieren. So etwa am Sonntag im nächsten Heimspiel (Anstoß: 15 Uhr) gegen den VfB Lübeck II.

Tore: 0:1 Ploetz (9.), 0:2, 0:3 Witt (15./63.). TuS Hartenholm: Newe - Delfs, Johannsson, Gätjens, Bruhn (85. Kuberka) - Rückert (70. Jäger), Brumshagen, Genz, Oldenburg (60. Meyerfeldt) - Liebert, Holz.