Duathlon-Champion Lasse Nygaard Priester wird in Grimma auch Deutscher A-Jugend-Meister im Triathlon.Sonderlob für den Veranstalter.

Norderstedt. An diesem Wochenende ist Hamburg fest in der Hand der Triathleten. 10 000 Hobbysportler kämpfen bei den Jedermann-Wettbewerben um gute Zeiten und Platzierungen. Und die besten internationalen Dreikämpfer holen sich beim Weltcup in der Hansestadt den letzten Schliff für die am kommenden Freitag beginnenden Olympischen Spiele in London.

Lasse Nygaard Priester, 16, Nachwuchs-Triathlet der Startgemeinschaft Wasserratten, wird das Spektakel nur als Zuschauer verfolgen. Er hat seine größten sportlichen Herausforderungen in diesem Jahr bereits bewältigt - und zwar mit Bravour. Priester holte sich nach dem Sieg bei den Deutschen A-Jugend-Duathlon-Meisterschaften Ende April nun auch den Titel bei den nationalen Triathlon-Titelkämpfen seiner Altersklasse.

Außerdem belegte er in der Gesamtwertung des Deutschen Jugendcups Platz eins. Für die Reihenfolge waren neben den Ergebnissen der DM auch die Resultate der Wettkämpfe in Halle, Kraichgau und Düsseldorf entscheidend. Mit dem Landesverband Schleswig-Holstein wurde Lasse Nygaard Priester außerdem Dritter.

Für das Multitalent der SG Wasserratten war dieses Jahr das bisher erfolgreichste in seiner noch jungen Sportlerlaufbahn. 2008 schloss sich der Quickborner der Wettkampfgruppe von Stefan Schröter - den "TriKids" - an. Der erste große Erfolg ließ nicht lange auf sich warten: 2010 wurde Lasse Nygaard Priester mit seinen Trainingskameraden Malte Buschbeck und Marten Grube Deutscher Mannschaftsmeister in der B-Jugend. In der A- Jugend hat sich der Gymnasiast nun auch als Individualist an die nationale Spitze gekämpft.

Die deutschen Nachwuchs-Titelkämpfe fanden im sächsischen Grimma statt. Der Ort hatte 2002 traurigen Ruhm erlangt, als er von Hochwasser größtenteils überschwemmt wurde. In der Mulde, dem Fluss, der damals über die Ufer trat und die Katastrophe auslöste, begann Lasse Nygaard Priesters Jagd nach dem Meistertitel.

Zunächst stand das 750-Meter-Schwimmen auf dem Programm. Für Lasse, der im Winter viel an seiner Technik und Ausdauer in der ersten der drei Triathlon-Disziplinen gearbeitet hat, verlief der Wettbewerb im kühlen Nass wunschgemäß. "Ich bin zwar nicht als einer der Ersten aus dem Wasser gekommen, habe aber kaum Boden verloren und mich anschließend in der ersten Radgruppe gehalten."

Auf der 20 Kilometer langen Raddistanz hielt er sich aus taktischen Gründen ein wenig zurück. "Ich musste ja nicht attackieren. Ich habe mich gut gefühlt und wusste, dass ich im Laufen stark bin", so Priester. Im abschließenden 5000-Meter-Lauf arbeitete er sich schnell einen Vorsprung heraus und überquerte schließlich nach 59:16,59 Minuten die Ziellinie. Der Vorsprung auf den Brandenburger Stefan Konrad betrug satte 26 Sekunden.

"Ich bin vor dem Wettkampf schon ein bisschen nervös gewesen", gab Lasse Nygaard Priester zu. Der Grund für seine leichte Skepsis: Der ein wenig enttäuschende vierte Platz in Düsseldorf, dem vorletzten Wettbewerb um den Jugendcup. Am Tag der DM war das Selbstvertrauen dann aber wieder da: "Ich habe mich gut gefühlt."

Nach einer kurzem Regenerationspause wird der Youngster in diesem Sommer noch einige weitere Wettbewerbe bestreiten. "Ich nehme an den Landesmeisterschaften in Bornhöved am 19. August teil und starte zusammen mit Lennart Grube auch für den SC Itzehoe in der 2. Bundesliga. Beim TriBühne-Triathlon in Norderstedt am 2. September machen wir natürlich auch alle mit."

Der Ausrichter erntet ein Sonderlob für die anspruchsvolle Radstrecke

Lasses Trainer Stefan Schröter freute sich über den Titelgewinn seines Schützlings und lobte zudem den Ausrichter der Titelkämpfe. "Vor allem die Radstrecke war endlich einmal einer Deutschen Meisterschaft würdig. Es gab einen fordernden Anstieg, der aber nicht nach 200 Metern zu Ende war, sondern anschließend etwas moderater wurde. Hinzu kam eine kleine Abfahrt, die kurz vor Ende eine 90-Grad-Kurve enthielt. Hier ist die Radleistung voll zur Geltung gekommen", so Schröter, der in Grimma fünf Starter betreute.

Pech hatten Lennart Grube und Camille Dietzel. Grube verlor viele Plätze im Schwimmen, konnte später den Anschluss zur Spitzengruppe nicht mehr herstellen und wurde 13. bei den Junioren. Dietzel (Jugend A) kämpfte beim Laufen mit Seitenstichen und belegte in der Endabrechnung Rang 32.

Weitere Platzierungen der SG Wasserratten, Jugend B: 36. Josefine Grube, 43. Mia Böhme; Junioren: 30. Till Böhme, 46. Tarek Neuefeind.