Doch der RV Germania ist auch Veranstalter einer jährlichen Breitensport-Radtourenfahrt

Norderstedt. Radsportler sind hart im Nehmen. Gegenwind und Kälte halten sie selten davon ab, in den Sattel zu steigen und alleine oder gemeinsam mit Freunden nach Feierabend oder am Wochenende ein paar Runden zu drehen und den Tachometer zum Rotieren zu bringen. Vom klapprigen Freizeitrad bis zur Rennmaschine ist mittlerweile alles auf den Straßen und Wegen zu sehen.

Ein gutes Beispiel für die Vielfältigkeit des Radsports ist der Radsportverein Germania Hamburg von 1923. Die alljährliche Radtourenfahrt des Vereins "Durch Auen und Moore" mit Start und Ziel an der Norderstedter Moorbekhalle ist für Hobbysportler wie für Rennradfahrer gleichermaßen interessant. Bis zu 1000 Starter hatten die Organisatoren in einigen Jahren schon gezählt. Dieses Mal fiel die Rundfahrt buchstäblich ins Wasser. Schwerer Dauerregen hielt selbst hartnäckige Radler von einer Teilnahme ab.

In diesem Jahr macht das schlechte Wetter die traditionelle RTF zum Flop

"Morgens war es ja noch trocken, aber dann fing es an zu regnen und hörte nicht mehr auf. Viele Radsportler schauen nach dem Aufstehen aus dem Fenster, sehen das Wetter und legen sich in so einem Fall lieber wieder hin", sagt Sönke Borgwardt, der seit Februar 2011 an der Spitze des Vereins steht.

Und so war es auch dieses Mal. Weder der gute Ruf der Veranstaltung noch ein etwaiger Drang nach Bewegung konnten die Radsportler der Region zum Mitmachen animieren: Ganze 120 Radler nahmen in diesem Jahr an der RTF des RV Germania teil. "Eigentlich benötigen wir ungefähr 350 Starter, um in den schwarzen Zahlen zu bleiben", sagte Sönke Borgwardt.

Dass die schwache Beteiligung den Verein nicht in den Ruin stürzt, liegt an der sparsamen Planung und an Rücklagen aus den "fetten" Jahren. "Wir haben auch viel auf Kommission gekauft. Das, was wir nicht zurückgeben oder an unsere Helfer verteilen konnten, haben wir der Norderstedter Tafel gespendet", sagte der 48-Jährige und fügte hinzu: "Hoffen wir mal, dass das Wetter nächstes Jahr besser ist. Wir veranstalten die RTF auf jeden Fall wieder."

Nach langer Pause richtet der RV Germania wieder ein Kriterium aus

Jetzt konzentriert sich der RV Germania auf die nächste Großveranstaltung. Am Sonntag, 26. August, findet im Gewerbegebiet Nettelkrögen ein Radrennen statt. Unter dem Motto "Eine Tradition lebt" richtet der RV nach jahrelanger Pause wieder ein Kriterium für Lizenzfahrer und Hobbysportler aus.

Das Rundrennen ist gleichzeitig Teil der Norderstedter Sportwoche, zu der außerdem das Langstreckenschwimmen (25. August), der Airport-Abendlauf (29. August) und der TriBühne-Triathlon am 2. September gehören.

Neben zahlreichen routinierten Radsportlern werden auch viele Jugendliche des RV Germania am 26. August im Gewerbegebiet ihre Runden drehen. Dazu gehören unter anderem Max und Paul Lindenau, die zu den besten Nachwuchs-Crossfahrern Deutschlands gehören.

Sönke Borgwardt ist stolz auf die Erfolge der Youngster. Dass das erfolgreiche Brüderpaar mittlerweile für das Stevens-Team fährt, ist für ihn die logische Folge ihrer Entwicklung.

Der RV Germania sieht sich als Ausbildungsverein für junge Talente

"Der RV Germania ist ein Ausbildungsverein. Wir freuen uns, wenn unsere Talente Erfolg haben und von Teams wie Stevens aufgenommen werden. Dort werden unsere Sportler sehr gut unterstützt. Diesen finanziellen Aufwand können wir als Verein gar nicht leisten", sagt der Garten- und Landschaftsbauarchitekt.

Wer die Talente des RV Germania in Norderstedt erleben möchte, kann das beim Stevens-Kriterium am 26. August tun. Anmeldungen für Lizenz- und Hobbyfahrer sind noch bis zum 15. August möglich. Alle Informationen zum Rennen und zur Norderstedter Sportwoche sind auch im Internet abrufbar.

www.norderstedt-radrennen.de