A-Jugend-Handballer des NSV sollen von Trainer Steffen Liepold behutsam aufgebaut werden, müssen aber schon den Männern helfen

Norderstedt. Das werden für die A-Jugend-Handballer des Norderstedter SV (7./8:10 Punkte) vom heutigen Training an zehn harte Tage in der Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein. Das Team von Coach Steffen Liepold will nach vier Pleiten am Sonnabend (19.15 Uhr, Tornesch) in die Erfolgsspur zurückfinden und mit einem positiven Punktekonto in die bis zum 14. Januar 2012 dauernde Winterpause gehen.

Doch die Nuss, die es anfangs zu knacken gilt, ist hart. An den TuS Esingen (6./8:10) haben die NSV-Jungs keine positiven Erinnerungen. "Gegen Esingen haben wir in der Aufstiegsrunde verloren, obwohl die damals noch mitten im Umbruch waren", sagte Liepold. Der Coach denkt zudem auch noch an die Heimbegegnung am 17. Dezember, 15 Uhr, gegen den Tabellenzehnten LSV Gut Heil Lübeck von 1876.

"Was in den letzten vier Partien gewesen ist, ändert nichts daran, dass wir die nächsten beiden Spiele gewinnen müssen. Wir brauchen ein Erfolgserlebnis", mahnt Liepold, "es hilft doch nichts, dass ich den Spielern Woche für Woche bestätige, dass sie gute Leistungen abliefern, das Feld dann aber doch wieder als Verlierer verlassen."

Da tröstet es kaum, dass die NSV-Jungs, die überwiegend dem jüngeren A-Jugend-Jahrgang angehören, zuletzt beim 20:24 gegen den TSV Kronshagen (3./15:3) ihre große Stärke zeigten. Verletzungsgeplagt war der NSV mit nur sechs Feldspielern gegen die zumeist ein Jahr älteren Kieler angetreten und hielt die Partie mit viel Kampf bis zum Schluss offen. Steffen Liepold: "Wir sind seit dem Vorbereitungs-Trainingslager in Verden ein großes Kollektiv. Hier setzen sich alle füreinander ein - das Team ist der Star."

Mit Keeper Hendrik Peters, Tom und Felix Minners sowie Glenn Ehrens verstärken inzwischen bereits vier Nachwuchsspieler das Hamburg-Liga-Männerteam. "Es wäre mir lieber, wenn die Jungs erst einmal nur ganz vorsichtig bei den Erwachsenen reinschnuppern würden", so Liepold, "doch die Männer haben noch mehr Verletzungspech als wir - unsere Jungs werden also gebraucht. Aber ich hoffe, dass wir sie nicht verheizen."

Eine Aussage, die für alle Mitglieder der A-Jugend-Mannschaft des Norderstedter SV gilt, denn Liepold hat noch viel vor mit dem Nachwuchs. "Wir haben zweimal pro Woche Jugendtraining, mittwochs geht's in den Kraftraum. Und im wöchentlichen Wechsel nimmt jeweils ein Teil des Kaders freitags am Männertraining mit Thiago Santos teil", sagt Liepold, "so werden alle Spieler auf ihre zweite A-Jugend-Saison vorbereitet und bekommen gleichzeitig gezeigt, dass wir langfristig mit ihnen planen."

So ist es nur eine Frage der Zeit und entsprechender Geduld, bis Youngster wie die Rekonvaleszenten Fynn Kadzensky (Fingerbruch), Jan-Bennet Nagel (Meniskusriss), Kreisläufertalent Tim Naujoks, Abwehrorganisator Malte Moritzen, Allrounder Benni Hampe, Newcomer Nils Harning, der nach nur zwei Jahren Handball-Ausbildung schon Oberligareife hat, oder die Keeper Ole Bostelmann und Mark Lembke dann vielleicht bald schon im Männerbereich ein Wörtchen mitreden werden. "Wenn möglich, wollen wir den Weg dorthin in Ruhe gehen und nichts überstürzen", sagte Steffen Liepold.

HGN-Mädchen spekulieren am Sonntag auf den dritten Sieg in Folge

Was die NSV-Jungs an diesem Wochenende schaffen wollen, ist den benachbarten A-Jugend-Oberligamädchen der JSG Alstertal/HG Norderstedt (8./7:11) mit dem hart erkämpften 21:20 (7:10)-Heimsieg über den MTV Herzhorn (9./7:11) schon gelungen.

Das Team von Coach Markus Risch hat am kommenden Sonntag, 12.15 Uhr, im Schulzentrum Süd an der Poppenbütteler Straße gegen Schlusslicht VfL Bad Schwartau sogar die Chance, noch einmal nachzulegen. "Das Spiel gegen Herzhorn war zwar keine Offenbarung, aber wir haben uns wieder ein Stück entwickelt", sagte Risch, "die Mädchen haben bewiesen, dass sie ein Team sind, mit Druck umgehen können und nicht aufgeben, bevor der Schlusspfiff ertönt ist."

SG Todesfelde/Leezen verteidigt mit Kraftakt Rang zwei

Gleiches könnte seine Trainerkollegin Gabriella Nemeth über die Oberligamädchen der SG Todesfelde/Leezen (2./16:4) sagen. Jüngstes Beispiel: Obwohl der Titelaspirant stark ersatzgeschwächt war, reichte es zu einem knappen 27:25 (13:10)-Sieg gegen den Tabellensiebten Slesvig IF. "Das war ein Kraftakt, aber wir haben immer an uns geglaubt", sagte Nemeth.

Ihr Team pausiert nun bis zum letzten Spieltag vor der Winterpause, dem 18. Dezember, und will sich dann in eigener Halle gegen die HSG Kropp/Tetenhusen durchsetzen.