Dressurreiterin Paula de Boer fehlte zuletzt das richtige Pferd. Jetzt will die 18-Jährige mit dem talentierten Trakehnerfuchs hoch hinaus.

Norderstedt. Carsten Otto Nagel, frischgebackener Mannschafts-Eu ropameister im Springreiten mit Wohnsitz in Garstedt, sagte nach seinem erfolgreichen Auftritt bei den Titelkämpfen im September in Madrid treffend: "Mit dem Pferdesport verhält es sich wie mit der Formel Eins: Talent ist zwar schön und gut, aber ohne das richtige Material wird es nie bis zur Spitze reichen."

Für Nagel erfüllte sich der Traum vom Wunschpferd mit der 13-jährigen Schimmelstute Corradina. Aber nicht nur im Springreiten ist das "richtige Material" entscheidend. Auch im Dressurviereck wird für den Erfolg mittlerweile viel investiert. Bestes Beispiel ist das Wunderpferd Totilas. Paul Schockemöhle soll für den Hengst eine zweistellige Millionensumme bezahlt haben.

Auch für Paula de Boer vom Garstedt-Ochsenzoller Reit- und Fahrverein erfüllte sich ein Traum. Die 18-Jährige darf seit drei Monaten den neunjährigen Trakehnerhengst Le Rouge reiten und ist darüber äußerst glücklich. "Ich mochte Dressurreiten schon immer, aber in den vergangenen Jahren hatte ich kein passendes Pferd. Deshalb bin ich tierisch dankbar, dass ich jetzt diese Gelegenheit bekommen habe", sagt die Gymnasiastin.

Der gekörte Hengst Le Rouge weist schon eine beachtliche Vita auf

Besitzerin Renate Weber, die ihre Vierbeiner schon lange im Stall der Familie de Boer stehen hat, sah das Tier, kaufte es und stellte es der jungen Reiterin zur Verfügung. "Da Le Rouge ein Hengst ist, muss man ein paar Dinge beachten, wenn man mit ihm zu tun hat. Zum Beispiel sollte man nicht in die Nähe von anderen Pferden, vor allem Stuten, kommen. Ansonsten ist er sehr lieb und talentiert", sagt Paula de Boer über den schönen Fuchs, der schon jetzt eine ansehnliche Vita aufweist.

2004 war er Siegerhengst der Körung in Neumünster, gewann seitdem viele S-Prüfungen und qualifizierte sich bereits mehrfach für das Bundeschampionat in Warendorf. Das ist auch das Ziel seiner Reiterin. Bis dahin wird zwei- bis dreimal pro Woche trainiert - bei Vater Wieger de Boer, der selber äußerst erfolgreicher Dressurreiter ist. Paula de Boer: "Er weiß am meisten und kann mich am besten unterrichten."

Neben der neuen Herausforderung mit dem Trakehnerhengst arbeitet Paula de Boer weiterhin an ihrer Springreiterkarriere. Beim Turnier ihres Vereins auf dem Gelände an der Niendorfer Straße startete die vielseitige Pferdesportlerin, die im kommenden Jahr auf der Wedeler Johannes-Brahms-Schule ihr Abitur bauen will, im Springen der Klasse L und landete mit Quantos hinter dem Sieger Carsten Schirrmacher (RV Rehagen) und Charlotte-Christine Hahn (Norddeutscher und Flottbeker RV) auf Rang drei.

Siege für den gastgebenden Klub feierten Diana Sue Li-Sai, die mit "Honore" die Dressurreiterprüfung und mit "Doch noch" die Dressur der Klasse A gewann, Vera Meßfeldt mit Virgina (E- Dressur) und Helena Schmitz-Morkramer/Tessi, die den Reiterwettbewerb für sich entschied.

Malin Patricia Chromik gewinnt beim Garstedter Turnier die M-Dressur

Siegreich waren außerdem Lisa Glesmann mit Red Rockett vom RFV Eichengrund-Lentföhrden (L-Dressur, Trense), Telsche Neumann mit Donna Furiosa vom RFV Kisdorf und Umgebung (L-Dressur, Kandare), Martina Tödt mit Victoria vom JRRV Wahlstedt (A-Springpferdeprüfung) und Malin Patricia Chromik vom RC Alsterquelle, die mit Gran Gennaro die M-Dressur gewann.

Ergebnisse und weitere Informationen gibt es unter www.gorfv.de auch im Internet.