Handballfrauen Henstedt-Ulzburg/Kisdorf steuern in der 3. Liga Nord nach erstem Saisonsieg die nächsten Punkte an.

Henstedt-Ulzburg. Man konnte ihn förmlich plumpsen hören, den Stein, der den Spielerinnen der Handballfrauen Henstedt-Ulzburg/Kisdorf nach ihrem deutlichen 27:20 (11:10)-Sieg bei der HSG Hude-Falkenburg (11. Platz/4:12 Punkte/167:214 Tore)vom Herzen gefallen war. Schließlich bedeutet der Sieg im zwischen Delmenhorst und Oldenburg gelegenen Hude für das Team von Trainer Jens Molkow den ersten Punktgewinn in der 3. Liga Nord seit dem Saisonbeginn am 11. September.

Durch den Erfolg haben sich die Henstedt-Ulzburgerinnen (2:14 Punkte/205:237 Tore) in der Tabelle wieder auf Rang zwölf vorgearbeitet. "Und damit wird uns eine gehörige Last von den Schultern genommen, denn in dieser Saison bedeutet der elfte Rang ja bereits einen Relegationsplatz und nicht wie in der letzten Punktrunde den sicheren Abstieg", sagte Jens Molkow, "und Hude, das zwar immer noch vor uns auf dem letzten Platz mit sicherem Klassenerhalt steht, hat schon eine deutlich schlechtere Torbilanz. Wir haben also ein greifbares Ziel vor Augen und wollen nun nachlegen."

Ähnlich zuversichtlich wie ihr Trainer und voller Tatendrang blickt auch Rückraumspielerin Laura Neu auf die kommenden Aufgaben. "Der Stein, der da geplumpst ist, war natürlich sehr groß. Der Sieg musste ja auch endlich mal her", sagte die neunfache Torschützin, die von Jens Molkow zur besten Feldspielerin des Tages gekürt wurde. "Ich denke, dass wir dadurch alle wieder neuen Antrieb für die nächsten wichtigen Spiele bekommen haben."

Sollten sich die Henstedt-Ulzburgerinnen auch künftig so präsentieren, wie im Oldenburgischen, dann ist dieser Optimismus auch berechtigt. Von vorübergehenden Unkonzentriertheiten in der ersten Halbzeit abgesehen, als die HF HUK nach 7:4-Führung (15. Minute) die Ruhe verloren und Angriffe überhastet abschlossen, boten sie einen soliden und dynamischen Auftritt.

"Wir hatten uns in der Vorwoche gezielt auf dieses Match vorbereitet und dabei auch verschiedene Deckungsvarianten speziell für diesen Gegner einstudiert", sagte Coach Molkow, "und dass wir dann den Huder Rückraum mit einer aggressiven Abwehr gestört haben, hat denen überhaupt nicht geschmeckt."

Ein daraus resultierendes, schnelles Gegenstoßspiel, eine geschlossene Teamleistung mit einer Torhüterin Miriam Hawen in Bestform und die Routine einer Anja Haupt, 39, brachten den Gästen früh die Entscheidung (26:20, 50. Minute) zu ihren Gunsten.

"Anja wird uns mit ihrer Erfahrung noch bis zum Hinrunden-Ende unterstützen", sagte Molkow, "sie hat in den rund 30 Minuten Einsatzzeit viel Ruhe in unser Spiel gebracht und dazu wichtige Tore beigesteuert."

Eine Matchbilanz, die sich Jens Molkow von seiner routinierten Spielerin auch am kommenden Sonntag erhofft. Dann gastieren um 16 Uhr die Verfolgerinnen vom Rostocker Handball-Club (12./2:14) in der Halle an der Maurepasstraße.

"Angesichts der Tabellensituation gibt es kein Vertun: Den Pflichtsieg wollen wir einfahren", sagte Molkow, "genau in solchen Partien müssen wir punkten, um am Saisonende auf einem Nichtabstiegsplatz zu stehen."

Also werden sich die Handballfrauen wieder gewissenhaft auf ihren Gegner vorbereiten und so manche Deckungsvariante austesten...