Die Drittliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg feiern einen überzeugenden 34:26-Heimerfolg gegen den VfL Fredenbeck.

Henstedt-Ulzburg. So stellen sich die Fans der Handballer des SV Henstedt-Ulzburg ein unterhaltsames und erfreuliches Heimspiel in der 3. Liga Nord vor. Das Team von Trainer Tobias Skerka startete beim 34:26 (18:15)-Sieg über den VfL Fredenbeck dynamisch und zeigte dem Gegner schnell, wer Herr im Haus ist. Zwischendurch machten es die Hausherren (unnötig) noch einmal spannend, um dann umso dominanter davonzuziehen und für klare Verhältnisse zu sorgen.

Entsprechend herzlich und anhaltend war der Applaus, den die etwa 370 Zuschauer in der Halle an der Maurepasstraße dem SVHU spendeten. Diesen hatten sich die Spieler auch redlich verdient; schließlich hatten sie dem Heimpublikum Wiedergutmachung für den schwachen Auftritt beim 24:29 gegen den HSV Hannover angekündigt.

Bemerkenswert war die Konsequenz in der Ausnutzung eigener Torschancen. Nur sechs Wurfversuche im ersten Durchgang sowie acht in der zweiten Halbzeit landeten nicht in den Maschen des Fredenbecker Tores. Herausragende Henstedt-Ulzburger Werfer waren zwei Rückraumschützen von den halben Positionen. Lasse Kohnagel (elf Tore bei drei Fehlversuchen) hatte den SVHU-Express von der rechten Seite mit fünf seiner Treffer bis zur 13. Minute ins Rollen gebracht. Der 24- Jährige war im Positionsangriff ebenso wie nach energischen Einzelaktionen oder im Gegenstoß erfolgreich. "So kann es halt laufen, wenn einem die ersten Würfe gleich gelingen", sagte SVHU-Trainer Skerka, "dann ist das nötige Selbstvertrauen da."

Kohnagels Pendant auf der linken Seite, Tim Völzke, verteilte seine acht Tore bei einem Fehlwurf etwas besser über seine ununterbrochene Einsatzzeit bis zur 52. Minute. Aber der 22-Jährige traf, als es besonders wichtig war.

Gegen Ende der ersten Halbzeit leisteten sich die Hausherren einige Nachlässigkeiten und ließen die Gäste noch bis auf 18:15 herankommen. "Und dann sind wir mit dem Kopf zu lange in der Kabine geblieben und waren überhaupt nicht bei der Sache", kommentierte Skerka die ersten beiden Minuten nach dem Wiederanpfiff, als die Fredenbecker in Unterzahl ausglichen, "ich glaube, ich sollte künftig die Kabinenzeit in der Pause verkürzen, damit wir die Spannung nicht verlieren."

Diese geforderte Spannung zeigte aber Tim Völzke. Der Youngster, der im Verlauf der vergangenen Saison vom Zweitliga-Klub VfL Bad Schwartau zum SVHU gestoßen war, tankte sich mit Wut im Bauch zum Kreis durch und machte das 19:18 (33.). "Wenn das Tor nicht gefallen wäre, hätte ich schon meine Auszeit nehmen müssen", sagte Tobias Skerka, "aber dieser Impuls genügte, um in die Spur zurückkehren."

Eine Viertelstunde später sprach niemand mehr von der kurzen Zitterphase. Die Henstedt-Ulzburger hatten sich nach 50 Minuten erneut einen Acht-Tore-Vorsprung herausgespielt. Auch dank der insgesamt 20 Paraden eines glänzend aufgelegten Schlussmanns Markus Noel. Eines Amen Gafsi, der auf der Rechtsaußenposition mit fünf Toren überzeugte. Und weil die gesamte Mannschaft mehr Emotion, gegenseitige Aufmunterung, Spielfreude sowie Biss in der Abwehr als in den vergangenen Wochen zeigte.

"Das war die Reaktion, die nach dem letzten Heimspiel zu erwarten war. Ich bin sehr zufrieden damit, wie die Mannschaft nach dem Unentschieden weitergemacht hat", sagte Skerka, dessen Männer durch den Sieg über den Drittletzten (4:12 Punkte) mit 10:6 Zählern auf Rang vier geklettert sind, "aber auch dieses Spiel war nur ein kleiner Schritt. Wir sind noch nicht ganz da, wo wir leistungsmäßig hinwollen."

Spielverlauf: 3:0, 5:1, 8:2 (12.), 10:3, 10:7 (16.), 14:8, 15:11 (23.), 18:13, 18:15 - 18:18 (32.), 20:18, 25:19 (42.), 28:21, 30:22 (51.), 34:26.

Tore des SV Henstedt-Ulzburg: Lasse Kohnagel (11), Tim Völzke (8), Tim-Phillip Jurgeleit (6/3 Siebenmeter), Amen Gafsi (5), Julian Lauenroth (2), Lars-Uwe Lang und Jan Wrage (je 1).